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Echter politischer Wille zur Lösung der Zuckerkrise nicht erkennbar

Der deutsche Zuckersektor steckt in einer tiefen Krise. Der EU-Kommission wirft Dr. Hans-Jörg Gebhard von der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker vor, keinen politischen Willen zur Lösung zu zeigen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Europäische Agrarrat wird sich am 15. Juli mit dem Ergebnisbericht der von Agrar-Kommissar Hogan eingesetzten High Level Group zur Lage des EU-Zuckersektors befassen. Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker steckt der Zuckersektor in Deutschland in einer tiefen Krise.

Als Gründe nennt der Verband eine ungleiche Praxis bei gekoppelten Zahlungen und Pflanzenschutzmitteln innerhalb der EU sowie der künstliche Preisdruck durch subventionierten Zucker aus Drittstaaten. In diesen zentralen Punkten empfiehlt die EU-Expertengruppe nur die Beobachtung bzw. strikte Prüfung dieser politisch gemachten Wettbewerbsverzerrungen. Das reicht aus Sicht der WVZ bei weitem nicht, um diese Krise zu bewältigen.

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Auch die übrigen Maßnahmen legen laut Zuckerverband die Vermutung nahe, dass der Ernst der Lage nicht erkannt worden ist: "Mehr Bürokratie durch Bildung zusätzlicher Organisationen für den Rübensektor oder durch Erhebung weiterer Marktdaten in einem Sektor, der ohnehin schon sehr transparent ist, belastet die Zuckerwirtschaft zusätzlich", heißt es in einer Pressemitteilung vom Donnerstag.

Bessere Ergebnisse würden dadurch nicht erzielt. Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen liefere ihre Ergebnisse erst, wenn bei anhaltender Krise bereits große Teile des Sektors verloren gegangen sind. Eine Diversifizierung im Rübensektor ergebe wiederum nur dann Sinn, wenn die Wettbewerbsverzerrungen zuvor abgestellt sind. Solange Unternehmen und Rübenanbauer durch die anhaltende Krise keine Einnahmen erzielen, hilft keine dieser Maßnahmen unmittelbar, so die WVZ.

Der EU-Kommission wirft der Verband vor, offensichtlich keinen echten politischen Willen zur Lösung der Zuckerkrise zu haben. "Statt Verantwortung zu übernehmen, verschärft die Kommission die Krise sogar – zuletzt durch das geplante Mercosur Freihandelsabkommen. Mit den Einfuhrzugeständnissen für Zucker und Ethanol von insgesamt 1,5 Mio. t Zuckeräquivalent sind über die bereits angekündigten Fabrikschließungen hinaus potentiell weitere sieben bis zehn Zuckerfabriken von der Schließung bedroht. Allein das wäre ein Verlust an Bruttowertschöpfung in Höhe von mindestens 1 Mrd. Euro und würde zudem mindestens 22.000 Arbeitsplätze betreffen. Ländliche Räume wären am stärksten betroffen", so Dr. Hans-Jörg Gebhard, Vorsitzender der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker.

Er fordert die Politik auf, endlich Verantwortung zu übernehmen. Die Wettbewerbsverzerrungen müssten abgeschafft, Einfuhrzugeständnisse für subventionierten Zucker verhindert und die Strukturanpassungen flankiert werden – die GAP Reform sei nur ein Anlass dafür. "Hier sehen wir auch die Bundesregierung in der Pflicht, nicht nur Warnungen vor dem Aus des deutschen Zuckerrübenanbaus auszusprechen“, sagte Gebhard.

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