An der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig ist der Kurs des vorderen Kartoffelfutures mit Fälligkeit im April 2020 seit der vergangenen Woche bei einem hohen Handelsvolumen regelrecht abgestürzt, so dass sich der bereits zum Jahresbeginn gestartete Abwärtstrend verschärfte. Zuletzt wurde der betreffende Kontrakt für nur noch rund 5 Euro/dt gehandelt.

Marktakteure begründeten die insgesamt schwache Entwicklung mit der zunehmenden Unsicherheit über die Folgen der Corona-Krise. Auch die negativen Folgen der internationalen Aktien- und Rohölmärkte lasteten auf den Kartoffelpreisen. Wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen berichtete, drückte die äußerst schwache Terminmarktentwicklung auf die Erzeugerpreise für Speiseware. Der Nachfrageschub im Zuge von Hamsterkäufen als Reaktion auf die zunehmende Ausbreitung von Covid-19 sei nur kurz und kaum preiswirksam gewesen.

Für den weiteren Verlauf sei aber wieder ein positiver Preisimpuls nicht auszuschließen. Es sei nämlich davon auszugehen, dass die von den Verbrauchern überstürzt gekauften Kartoffeln zur Vorratsdeckung schon nach wenigen Wochen ungenießbar würden. In der Folge könnte die Nachfrage wieder steigen. Die Versorgung mit Kartoffeln insgesamt sei wahrscheinlich gesichert, so die Kammerexperten.

Derweil berichtete der niederländische Verband der Kartoffelhändler (NAO), dass der Kartoffelexport wegen der sehr knappen Verfügbarkeit von Transportcontainern schwieriger geworden sei. AgE