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Enge Weizen- und Maisbilanzen in der EU - Märkte dennoch lustlos

Der Internationale Getreiderat IGC hebt im Grain Market Report die Prognosen für die weltweiten Getreideernten 2018/19 gegenüber dem Vormonat um 9 Mio. t auf 2.081 Mio. t an. Die Bilanzen stellen sich ähnlich dem vorigen Report dar. Sehr enge Bilanzen weist der Report für die EU bei Weizen und Mais aus.

Lesezeit: 5 Minuten

Der Internationale Getreiderat IGC mit Sitz in London hob im dieser Tage veröffentlichten Grain Market Report (GMR) für Oktober die Prognosen für die weltweiten Getreideernten 2018/19 gegenüber dem Vormonat um 9 Mio. t auf 2.081 Mio. t an.


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Wie aiz.info betont, stellten die Bilanzen sich ähnlich dem vorigen Report dar. Sehr enge Bilanzen weist der Report für die EU bei Weizen und Mais aus. Dennoch werden die Märkte seit Wochen mangels klarer Richtungsvorgabe aber als "lustlos" beschrieben, so der Pressedienst weiter.


Trotz eines schwachen Euro-Kurses von zuletzt 1,14 US-Dollar hinken die Weichweizenexporte der EU mit bislang 5,206 Mio. t um 24% hinter der ohnehin schon schwachen Vorjahreslinie nach. In der abgelaufenen Berichtswoche bis 28. Oktober kamen lediglich 107.669 t (Vergleichswoche 2017/18: 257.335 t) hinzu.


Den Weltmarkt dominiert nach wie vor Russland, das Weizen billigst und in einem Tempo exportiert, als hätte das Land eine Rekordernte und nicht um ein Fünftel weniger als im Vorjahr eingefahren. Dies setzt den Notierungen und Kassamarktpreisen einen Deckel auf. Heftige und billige Maisimporte aus Osteuropa drücken auch auf die Maispreise in der EU, obwohl die Union mit einem Importbedarf von 18 Mio. t Mais im laufenden Wirtschaftsjahr 2018/19 extrem unterversorgt ist.



Die Weizenkurse an der Euronext für den Liefermonat Dezember 2018 bewegten sich im Oktober um die 200-Euro-Marke auf und ab. Am vorigen Freitag machte der Euronext-Weizen mit Meldungen von einer Missernte in Australien und Ertragsausfällen in Argentinien sowie Exporterfolgen der USA in einer Ägypten-Ausschreibung wieder einen nur kurzzeitigen Sprung nach oben über die 200er-Hürde. Das Gros der Ägypteneinkäufe deckt aber weiterhin Russland ab. Zuletzt fiel der Weizen an der Euronext aber wegen verbreiteter Regenfälle in Westeuropa wieder auf aktuell - am Mittwochmittag - 198,50 Euro/t.



Sehr enge Weizen- und Maisbilanzen der EU




Die Weichweizenproduktion der EU erhöhen die Londoner Experten des IGC gegenüber dem September um 1 Mio. t auf 128,1 Mio. t (-13,7 Mio. t zum Vorjahr), berichtet aiz.info weiter. Die Endlager gehen aber signifikant um 5,5 Mio. t auf 12,7 Mio. t oder nur 10,8% des Verbrauchs zurück. Dagegen nimmt der Report die Maisernte der EU um 1 Mio. t auf 62,1 Mio. und ebenfalls weniger als im Jahr zuvor (65,2 Mio. t) zurück. Die Union muss 2018/19 18 Mio. t Mais einführen, um ihren Bedarf von 82 Mio. t decken zu können. Ihr bleiben am Ende des Wirtschaftsjahres mit 6,3 Mio. t Mais nur 7,7% des Verbrauchs über.



IGC erhöht weltweite Getreideernteprognose - Bilanz aber fast unverändert



Obwohl der Internationale Getreiderat IGC mit Sitz in London im Grain Market Report (GMR) für Oktober die Prognosen für die weltweiten Getreideernten 2018/19 gegenüber dem Vormonat um 9 Mio. t auf 2.081 Mio. t anhebt, betont er, die Bilanzen stellten sich ähnlich dem vorigen Report dar. Das Produktionsplus geht praktisch auf das Konto einer höher angesetzten Weizenernte Chinas (+12,2 Mio. t zum Vormonat). Revisionen nach unten nimmt der Rat bei den Weizenproduktionen Australiens und Argentiniens vor.



Lagerabbau vor allem bei den großen Exporteuren



Die gesamten Getreidebestände der Welt schmelzen das zweite Jahr in Folge ab (-57 Mio. t) - und zwar vor allem bei den wichtigen Exporteuren (-37 Mio. t). Sie erreichen ein Vierjahres-Tief mit der engsten Ratio von stock to use seit 2013/14 (26,19%). Der stärkste Lagerabbau erfolgt beim Mais (-38 Mio. t) sowohl bei den großen Exporteuren (-9 Mio. t) als auch in China (-24 Mio. t). Im Gegensatz dazu häuft China zusätzliche Weizenvorräte an, während diese in den wichtigen Ausfuhrländern schrumpfen (-17 Mio. t). Die gesamte Getreideproduktion der Welt von 2.081 Mio. t ist um 1,1% kleiner als 2017/18 und stellt ein Dreijahres-Tief dar, während der Verbrauch 2018/19 gegenüber dem Vorjahr um 1,5% zulegt.



2019/20 Zunahme der weltweiten Weizenfläche - wichtigen Produzenten fehlt aber Regen



Für die kommende Saison 2019/20 sagt der Rat erstmalig seit vier Jahren eine Ausdehnung der globalen Weizenanbaufläche voraus. Relativiert wird dies dadurch, dass für Aussaat und Aufgang in wichtigen Anbaugebieten, vor allem in der EU, in Russland und der Ukraine, zu wenig Regen falle. Zudem gehe die Rapsfläche in der EU spürbar zurück.



Der Globale Getreide- und Ölsaaten-Preisindex (GOI) des IGC bleibt zwar gegenüber dem September mit 0,2% Zuwachs fast konstant, doch entwickelten sich im vergangenen Monat die Subindices der einzelnen Produkte infolge verschiedener fundamentaler Grundlagen unterschiedlich. Der Subindex von Mais gab zum Vormonat 1,8% ab (+3,8% zum Vorjahr) und der von Gerste sank um 2,8% (+29,5% zum Vorjahr). Hingegen befestigte sich der Weizen-Index um 1,6% (+14,3% zum Vorjahr) und der von Sojabohnen um 0,9% (-1,8% zum Vorjahr).



Die Sojabohnenproduktion der Welt 2018/19 setzt der GMR auf das Allzeit-Hoch von 369 Mio. t. Ausweitung der Anbauflächen und gute Erträge machten ein Plus von 9% zur Vorjahresernte möglich. Mit leicht reduzierten Verbrauchserwartungen sollen die Sojabohnenendlager im Jahresabstand - vor allem in den USA - um 30% auf 54 Mio. t anschwellen.

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