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Weltbevölkerung wächst jährlich um 83 Mio. – Reicht die Versorgung?

8 Milliarden Menschen leben auf der Erde und die Zahl steigt weiter. Die Welt kommt an ihre Grenzen. Das zeigen die nüchternen Fakten.

Lesezeit: 3 Minuten

Herbert Breker von der Landwirtschaftskammer NRW hat sich das Verhältnis Weltbevölkerung zu Nahrungsversorgung mal genauer angeschaut.

Auch wenn sich das Wachstum der Weltbevölkerung verlangsamt, kommen gegenwärtig jedes Jahr rund 83 Mio. Menschen hinzu. Aktuell sind es rund 8 Mrd. Menschen. Nach Berechnungen der UN soll die globale Bevölkerung im Jahr 2050 je zwischen 8,7 und 10,8 Mrd. liegen. Ein weite Spanne, die zeigt wie schwierig die Prognose ist. In einem gemäßigten Szenario sieht die UN die Zahl bei etwa 9,5 Mrd. Menschen (siehe Übersicht 1).

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Bei genauer Betrachtung der Prognose zeigt sich, dass das Bevölkerungswachstum in den nächsten Jahrzehnten vor allem in Afrika stattfindet. Zwei Faktoren spielen dabei eine wesentliche Rolle. Höhere Geburtenzahlen und höhere Lebenserwartung. In Asien wächst die Bevölkerung zwar auch noch. Aber dort ist die höhere Lebenserwartung der entscheidende Treiber. Nordamerika, Europa und auch Lateinamerika spielen für die weitere Entwicklung nur eine untergeordnete Rolle.

Können wir alle Menschen ernähren?

Damit ist auch klar, dass die Nahrungsmittelerzeugung in den nächsten Jahrzehnten erheblich steigen muss. Allerdings ist die Bilanz schon jetzt recht eng: So ist der durchschnittliche Getreideverbrauch in den der letzten zehn Jahren weltweit von 375 auf 350 kg je Einwohner und Jahr gefallen. Die globalen Vorratsbestände sind zurückgegangen und die Zahl hungernder bzw. unterversorgter Menschen gestiegen.

Wollen wir auch künftige Generationen auf dem gegenwärtigen Niveau versorgen, müsste die weltweite Getreideproduktion im Zeitraum von 2022 bis 2050 um mindestens 562 Mio. t bzw. um 18,5 % steigen. Zum Vergleich: In den letzten zehn stieg die Erzeugung um 8 %. Die OECD prognostiziert von 2020 bis 2030 einen Zuwachs von 335 Mio. t (siehe Übersicht 2).

Schwarzmeer hat noch Potenzial

In den vergangenen Jahren gab es die höchsten Zuwachsraten der Weizenerzeugung in den Schwarzmeerländern Russland und Ukraine. Aber auch Indien und in China konnten noch etwas mehr ernten. Dagegen stagniert die Erzeugung beispielsweise in den USA und EU seit Jahren.

Die Maisernten stiegen zuletzt vor allem in den USA, China und Brasilien. Dabei ist zu berücksichtigen, dass knapp 40 % der US-Erzeugung für die Gewinnung von Bioethanol verwendet wird. Mais wird als Nahrungsmittel nur im südlichen Teil Afrikas und in Mittelamerika konsumiert. In den übrigen Teilen der Welt ist Mais ein Futtermittel in verschiedenen Varianten und geht kaum in den menschlichen Verzehr.

27 % gehen direkt in den Verzehr

Für die menschliche Ernährung werden nach Angaben der FAO durchschnittlich etwa 27 % des Getreideaufkommens in der Welt verwendet (siehe Übersicht 3). Den Schwerpunkt bildet Weizen. Dazu kommt noch Reis mit einem Anteil von 19 %.

Im Nichtnahrungsmittelsektor spielt der Futterverbrauch in der Tierhaltung und der industrielle Einsatz mit zusammen 50 % eine große Rolle. Unberücksichtigt bleiben die anfallenden Nebenprodukte der Nahrungsmittelerzeugung, die im Futter- oder Industriesektor verwendet werden.

Fleischverbrauch steigt in Entwicklungsländern

Für die globale Versorgungssicherheit spielt auch der Fleischverbrauch eine wichtige Rolle. Auf die Industrieländer entfallen derzeit rund 37 % des weltweiten Fleischkonsums, der insgesamt bei 327 Mio. t einschließlich Schafe und Ziegen beträgt (siehe Übersicht 4). In den Entwicklungs- und Schwellenländern wird somit schon jetzt der größere Teil konsumiert - nämlich rund 205 Mio. t.

Weltweit beträgt der durchschnittliche Fleischkonsum nach OECD/FAO-Angaben 42,7 kg je Kopf (Zeitraum: 2018-2020). In den Industrieländern sind es stagnierende 85,7 kg, während der Konsum in den Entwicklungsländern einkommensbedingt weiter steigt und zurzeit bei 32,8 kg liegt.

Für das Jahr 2030 errechnet die OECD-FAO für die Industrieländer insgesamt noch einen Zuwachs von 6,4 Mio. t. Für die Entwicklungsländer veranschlagen die Analysten ein sechsmal größeres Plus von rund 39 Mio. t.

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