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Konjunkturerwartungen brechen ein

Ernährungswirtschaft listet massive Kostensteigerungen auf

Laut der Ernährungsindustrie hat der Saldo des Geschäftsklimas im März nach minus 3,9 Punkten im Vormonat jetzt auf minus 15,1 Punkte nachgegeben. Die kommende Geschäftslage trübt sich weiter ein.

Lesezeit: 4 Minuten

Vierfacher Preis für Gas, 66 % mehr bei Strom, plus 33 % bei Rohstoffen – die deutsche Ernährungsindustrie erlebt zurzeit die größte Krise seit über 70 Jahren. Es gibt kaum einen Bereich, in dem die Kosten nicht steigen! Die größten Treiber sind Rohstoffe, Energie, Verpackung und Logistik. Der Krieg in der Ukraine ist dabei noch gar nicht berücksichtigt, sondern kommt mit seinen vielschichtigen Auswirkungen noch dazu.

„Nach zwei Jahren Corona-Pandemie bräuchten wir dringend Impulse, die die Wirtschaft ankurbeln. Stattdessen stellt die aktuelle Situation die Branche vor bisher nicht gekannte Herausforderungen“, sagt Olivier Kölsch, Geschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie.

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„Extrem volatile Rohstoffmärkte und explodierende Energiekosten machen verlässliche Kostenkalkulation fast unmöglich. Dabei sind die Kostensteigerungen, die wir jetzt sehen, noch nicht die Folgen des Krieges. Wenn die gestiegenen Kosten nicht gerecht zwischen allen Beteiligten der Wertschöpfungskette verteilt werden, riskieren wir, dass die Produktion von Lebensmitteln in Deutschland unrentabel wird“, so Olivier Kölsch.

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Mit der jetzt veröffentlichten Argumentationshilfe dokumentiert der Verband die massiven Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Energie, Logistik und Verpackungen in den letzten zwei Jahren.

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Geschäftsaussichten der Lebensmittelhersteller trüben sich im März ein

Konjunktur

Die deutsche Ernährungsindustrie erwirtschaftete im Januar 2022 einen Umsatz von 15,0 Mrd. € und steigerte das Vorjahresergebnis damit um 13,5 %. Das Umsatzplus resultiert aus steigenden Verkaufspreisen im In- und Ausland, einem Absatzplus von 2,7 % sowie statistischen Effekten basierend auf einem Corona-bedingten schwachen Vorjahresergebnis auf dem Inlandsmarkt im Januar 2021.

Der Inlandsumsatz betrug 10,1 Mrd. € und lag damit 19,8 % über dem Vorjahresergebnis. Bei steigenden Verkaufspreisen von plus 9,3 % verzeichnete die Branche einen Absatzzuwachs von 9,6 %. Damit konnte der Absatzrückgang von minus 12,5 % im Januar 2021 nur teilweise aufgeholt werden.

Das Auslandsgeschäft konnten die Hersteller mit einem Umsatzergebnis von 4,9 Mrd. € um plus 2,2 % im Vorjahresvergleich ausbauen. Das Umsatzplus beruhte auf steigenden Ausfuhrpreisen von 13,2 %, während der Absatz mit minus 9,7 % deutlich rückläufig war. In Anbetracht des gestiegenen Inlandsabsatzes steigerten die Hersteller ihre Lebensmittelproduktion: Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg im Februar um 11,4 % gegenüber dem Vorjahr.

Agrarrohstoffmärkte

Die Agrarrohstoffkosten sind einer der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Besonders steigende Rohstoffkosten sind eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen und wirken sich mittelfristig auf die Verbraucherpreise aus. Die Preisentwicklung an den globalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Im Februar 2022 stieg der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 7,7 % im Vormonatsvergleich, mit plus 38,0 % über dem Vorjahreswert liegt der Index damit weiterhin auf hohem Niveau.

Ausblick: Geschäftsklima

Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. In Anbetracht der großen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheit ist der Saldo des Geschäftsklimas im März 2022 auf minus 15,1 Punkte gefallen, nach minus 3,9 Punkten im Vormonat.

Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage zeigte sich im Vormonatsvergleich unverändert bei minus 2,1 Punkten, während sich der Blick in die Zukunft deutlich eingetrübt hat: Im Vormonatsvergleich sank der Indikator der Geschäftserwartungen um 21,6 Punkte. Mit einem Saldo von minus 27,2 Punkten übersteigt die Anzahl der Hersteller mit sinkenden Geschäftserwartungen die der Hersteller mit positiven Erwartungen somit deutlich.

Konsumklima und Verbraucherpreise

Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Der Abwärtstrend der Verbraucherstimmung setze sich im März angesichts der großen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten fort. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung verzeichneten deutliche Einbußen im Vormonatsvergleich.

Der Konsumklimaindex lag im März bei minus 8,5 Punkten und sank damit um 1,8 Punkte im Vormonatsvergleich. Auf Basis der negativen Entwicklung der Indikatoren prognostiziert die GfK für April 2022 einen Saldowert des Konsumklimas von minus 15,5 Punkten.

Im Februar 2022 stiegen sowohl die Lebensmittelpreise als auch die allgemeinen Verbraucherpreise um plus 0,9 % im Vergleich zum Vormonat. Im Vorjahresvergleich legten sowohl die Lebensmittelpreise als auch die allgemeinen Verbraucherpreise um 5,1 % zu.

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