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topplus Raps- und Getreideernte

Erträge schwanken regional stark

Je nach Region fallen die Ernteergebnisse in diesem Jahr sehr unterschiedlich aus.

Lesezeit: 5 Minuten

Die bisherigen Erträge bei der Getreide- und Rapsernte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen weisen große regionale Schwankungen auf, die überwiegend der Trockenheit in diesem Frühjahr geschuldet sind. Wie das Landvolk Niedersachsen am Montag vergangener Woche (20.7.) in Hannover berichtete, haben die Ackerbauern die Wintergerste auf den meisten Feldern bereits in der Vorwoche gedroschen; lediglich in den Späterntegebieten an der Küste und in Südniedersachsen stehe der überwiegende Teil noch.

Einer Verbandsumfrage zufolge hätten die Landwirte auf leichten Standorten Ertragseinbußen verzeichnet, während auf schweren Böden ordentliche Durchschnittserträge eingefahren worden seien. Laut Gerhard Rott vom Niedersächsischen Landvolk Braunschweiger Land schwankten die Gerstenerträge wegen der Trockenheit im Frühjahr zwischen 5 t/ha und 9 t/ha. Der Regen in den vergangenen Wochen habe vielerorts eine Notreife gerade noch abgewendet.

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Getreide als GPS genutzt

Dem Landvolk zufolge konnte die Gerste meist trocken eingelagert werden, wobei der Feuchtigkeitsgehalt bei höchstens 14,5 % lag. Auch mit den Qualitäten und den Hektolitergewichten von 63 kg bis 66 kg seien die Bauern zufrieden. Nur teilweise seien unbefriedigendere Qualitäten als im Vorjahr gemeldet worden, was vor allem auf regionale Spätfröste während der Blüte oder Hagelschäden zurückzuführen sei. In einigen Regionen und vor allem im Westen Niedersachsens sei das Getreide aufgrund der Futterknappheit bereits für die Gewinnung von Ganzpflanzensilage (GPS) gehäckselt worden.

Laut dem Vorsitzenden des Kreislandvolkverbandes Rotenburg-Verden, Christian Intemann, haben die Berufskollegen auf den sehr leichten Standorten, wo nur Schwachkorn zu erwarten gewesen sei, Triticale und Roggen für die Biogasanlagen gehäckselt. Die Gerstenernte in dieser Region sei je nach Niederschlagsintensität mit 3,5 t/ha bis 8 t/ha ebenfalls sehr unterschiedlich ausgefallen.

Rapsernte zufriedenstellend

Unterdessen geht die Rapsernte in Niedersachsen dem Ende entgegen. Der Vorsitzende des Landvolk-Ausschusses „Pflanze“, Karl-Friedrich Meyer, zog erstmals nach vier Jahren für die meisten Regionen eine positive Bilanz. „Die Bauern erreichen mehr als 4 t/ha und erzielen 35 Euro/dt bis 40 Euro dt. Das ist auskömmlich“, sagte Meyer. Zuerst sei der Raps in Wasserschutzgebieten geerntet worden. Dort seien die Pflanzen früher reif gewesen, weil auf diesen Flächen mit weniger Stickstoff gedüngt worden sei. Mit der Verschärfung der Düngeverordnung drohten diese Probleme allerdings auch für den Raps außerhalb von Schutzgebieten. Dort müssten die Böden zur Bestellung intensiv gelockert werden, um eine optimale Pflanzenentwicklung zu gewährleisten und den Düngerbedarf zu begrenzen. Bereits ab dem 15. August werde mit der Saat für das nächste Erntejahr begonnen.

Gute Qualitäten im Rheinland erwartet

Unterdessen rechnet auch der Rheinische Landwirtschaftsverband (RLV) aufgrund der Trockenheit im Frühjahr mit regional sehr verschiedenen, aber eher unterdurchschnittlichen Raps- und Weizenerträgen. Wie der RLV am vergangenen Mittwoch (22.7.) in Bonn mitteilte, könnten sich die Mehl- und Ölmühlen entlang der Rheinschiene allerdings mit einer guten heimischen Qualität eindecken. Als nächstes stehe die Ernte von Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln auf dem Programm. Damit hier gute Erträge erzielt werden könnten, sei dringend Regen notwendig. Bereits jetzt kämen Beregnungsanlagen zum Einsatz, beispielsweise auf Kartoffelflächen. Sorgen bereiten dem RLV vor allem die trockenen Wiesen und Weiden am Niederrhein, wo die sandigen Böden das Wasser schlechter speicherten.

Durchschnittliche Weizenerträge in Hessen

Derweil berichtete der Präsident des Hessischen Bauernverbandes (HBV), Karsten Schmal, bei einem Pressegespräch in Lampertheim am vergangenen Donnerstag (23.7.) von „besonders großen“ regionalen Unterschieden bei den Getreideerträgen. Das gelte vor allem für die Wintergerste, deren Erträge zwischen 3 t/ha und 9 t/ha schwankten. Wichtigste Gründe seien die ausgeprägte Frühjahrstrockenheit, ungleich über das Land verteilte Niederschläge und Standorte, die sich maßgeblich in der Wasserverfügbarkeit ihrer Böden unterschieden, erklärte der HBV-Präsident. Nach den bislang vorliegenden Ergebnissen sei in Hessen beim Getreide mit einer leicht unterdurchschnittlichen Gesamternte von etwas mehr als 2 Mio t zu rechnen. In den meisten hessischen Anbaugebieten habe die Weizenernte gerade begonnen. Die bisher erfassten Erträge bewegten sich in einer Bandbreite von 6,5 t/ha und 9 t/ha und damit auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts.

Bis zu 5 Tonnen Raps je Hektar

Schmal zufolge hat die Frühjahrstrockenheit das Wachstum aller landwirtschaftlichen Kulturpflanzen im dritten Jahr in Folge beeinträchtigt. „Während im langjährigen Mittel in Hessen in den Monaten März bis Mai durchschnittlich 190 mm Niederschlag fielen, waren es in diesem Frühjahr gerade mal 110 mm“, berichtete der HBV-Präsident. Auch beim Winterraps gingen die Erträge weit auseinander und bewegten sich im Bereich von 3 t/ha bis 5 t/ha. Angesichts der eher ungünstigen Wachstumsbedingungen hätten die bisherigen Druschergebnisse manche Landwirte aber positiv überrascht.

Erfreulich sei auch, dass der Winterrapsanbau im Vergleich zu 2019 von 27 500 ha auf schätzungsweise rund 40 000 ha ausgedehnt worden sei. In der ersten Hälfte des zurückliegenden Jahrzehnts habe die Winterrapsfläche in Hessen aber meist noch die Marke von 60 000 ha übertroffen, gab der HBV-Präsident zu bedenken. Ungünstige Witterungsbedingungen, das Verbot wirksamer Pflanzenschutzmittel und niedrigere Erzeugerpreise hätten zu dem gravierenden Anbaurückgang geführt. AgE

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