Die Milchanlieferung hatte im November ihren Tiefpunkt erreicht und stieg seitdem lediglich sehr verhalten. Dies führte zu einer produktübergreifend begrenzten Verfügbarkeit, was in erster Linie die Ursache für die Preisanstiege auf der Produktebene war. Zudem verlieh die im Vorweihnachtsgeschäft belebte Nachfrage weiteren Aufwind.
Die Molkereien zahlten im November 2021 daher ein nochmals höheres Milchgeld an ihre Lieferanten aus. Im Bundesmittel erhielten die Milcherzeuger nach Schätzungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) für konventionell erzeugte Kuhmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß rund 39,0 Cent je kg. Dabei lag die Auszahlungsleistung im Bundesgebiet West mit im Mittel 39,2 Cent je kg leicht über dem Bundesschnitt, während dieser im Bundesgebiet Ost mit 38,2 Cent je kg verfehlt wurde. Gegenüber Oktober 2021 bedeutete dies einen Anstieg des Bundesdurchschnitts um mehr als 1,5 Cent je Kilogramm und stellte damit den bisher deutlichsten Zuwachs des Jahres 2021 dar. Gegenüber November 2020 zahlten die Molkereien sogar 6,1 Cent je kg mehr für den angelieferten Rohstoff.
35,2 Cent/kg Milch im Jahresschnitt
Im Durchschnitt von Januar bis November 2021 erhielten die Milcherzeuger mit schätzungsweise 35,2 Cent je Kilogramm Milch rund 2,9 Cent je Kilogramm mehr als im vergleichbaren Zeitraum im Jahr 2020.
Wie bereits im Oktober 2021 erhielten die Milcherzeuger in allen Bundesländern einen Aufschlag gegenüber dem Vormonat. Dieser fiel in Schleswig-Holstein mit 3,1 Cent je kg am deutlichsten aus. Dort war es den Molkereien möglich die starken Preissteigerungen bei Bulkware und Versandmilch an ihre Erzeuger weiterzugeben. In Mecklenburg-Vorpommern fiel der Anstieg mit 1,7 Cent je kg ebenfalls überdurchschnittlich aus.
Auch in Niedersachsen profitierten die Milcherzeuger von einem merklichen Zuwachs um rund 1,6 Cent je kg. In Sachsen-Anhalt stiegen die Auszahlungspreise um 1,5 Cent je kg und damit genau so stark wie im Bundesmittel. Die übrigen Regionen mussten sich mit etwas geringeren Aufschlägen zufriedengeben. Dabei dürften in Baden-Württemberg und Bayern die Zuwächse von 0,8 und 1,4 Cent je kg insbesondere durch die kontinuierlich gestiegenen Käsepreise zustande gekommen sein. Die Region Rheinland-Pfalz/Hessen/Saarland verbuchte mit 1,0 Cent je kg ebenfalls ein deutliches Plus, dieses fiel im Vergleich der Bundesländer jedoch unterdurchschnittlich aus.