Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im Dezember 2022 um 29,7 % höher als im Dezember 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat sich der Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat somit weiter abgeschwächt.
Im November 2022 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei +31,9 % gelegen, im Oktober 2022 bei +37,9 %. Gegenüber dem Vormonat November 2022 fielen die Preise um 0,4 %. Die Preise für pflanzliche Produkte erhöhten sich mit +13,4 % gegenüber dem Vorjahresmonat weniger stark als die Preise für tierische Erzeugnisse (+42,3 %).
Im November 2022 hatten die Veränderungsraten +16,7 % für pflanzliche Erzeugnisse und +43,7 % für tierische Erzeugnisse betragen. Im Vergleich zum Vormonat waren pflanzliche Produkte im Dezember 2022 um 2,3 % billiger und tierische Erzeugnisse um 0,9 % teurer.
Preisanstieg beim Getreide schwächt sich weiter ab
Der Preisanstieg bei pflanzlichen Produkten im Vergleich zum Vorjahresmonat ist unter anderem auf die steigenden Preise für Speisekartoffeln zurückzuführen. Diese waren im Dezember 2022 um 74,5 % höher als im Vorjahresmonat. Im November 2022 hatte die Preissteigerung 70,9 % betragen. Der Preisanstieg beim Getreide ist mit +11,5 % gegenüber Dezember 2021 im Vergleich zum November 2022 (+16,1 % gegenüber November 2021) weiter zurückgegangen.
Preise für Obst und Raps gesunken, für Gemüse gestiegen
Die Erzeugerpreise für Obst waren im Dezember 2022 um 5,7 % niedriger als vor einem Jahr. Preisrückgänge gab es unter anderem bei Tafeläpfeln mit -22,1 %. Beim Gemüse (+31,5 % gegenüber Dezember 2021) stiegen insbesondere die Preise für Salat (+42,7 %) und Kohlgemüse (+32,6 %).
Das Handelsgewächs Raps vergünstigte sich im Dezember 2022 um 14,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im November 2022 hatte die Vorjahresveränderung -6,9 % betragen.
Preise für tierische Erzeugnisse um 42,3 % gestiegen, für Milch um 46,7 %
Die Preise für tierische Erzeugnisse waren im Dezember 2022 um 42,3 % höher als im Dezember 2021. Der Milchpreis lag im Dezember 2022 um 46,7 % über dem Vorjahresmonat, fiel aber gegenüber dem Vormonat November 2022 um 0,4 %. Dies ist der erste Preisrückgang gegenüber einem Vormonat seit Februar 2021. Der Preisanstieg bei Eiern betrug 44,1 % gegenüber Dezember 2021 und hat damit seit Anfang 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat kontinuierlich zugenommen.
Bei den Preisen für Tiere gab es im Dezember 2022 einen Anstieg von 38,1 % im Vergleich zum Dezember 2021. Im November 2022 hatte die Preissteigerung zum Vorjahresmonat 36,5 % betragen. Dabei stiegen die Preise für Schlachtschweine im Dezember 2022 im Vergleich zum Dezember 2021 um 61,2 %, für Rinder um 13,1 %. Die Preise für Geflügel waren im Dezember 2022 um 33,2 % höher als im Dezember 2021. Ausschlaggebend hierfür war insbesondere die Preisentwicklung bei Hähnchen (+32,3 %).
Preise für landwirtschaftliche Produkte im Jahresdurchschnitt 2022 um knapp ein Drittel gestiegen
Im Jahresdurchschnitt 2022 sind die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte insgesamt um 32,9 % gegenüber 2021 gestiegen. Das war die höchste Veränderung im Jahresdurchschnitt seit Beginn der Erhebung im Jahr 1961. Im Jahr 2021 waren die Preise im Vergleich zu 2020 um 8,8 % gestiegen.
Die pflanzlichen Erzeugnisse verteuerten sich um 27,7 %. Diese Steigerung ist vor allem auf erhöhte Preise für Getreide (+42,4 % gegenüber 2021) infolge des Kriegs in der Ukrainezurückzuführen. Auffällige Preissteigerungen gab es auch bei Kartoffeln (+66,3 % gegenüber 2021) und Handelsgewächsen (+28,4 %). Die Erzeugerpreise für Obst waren im Jahresdurchschnitt 2022 um 10,5 % niedriger als 2021. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren sie noch um 0,2 % gegenüber 2020 gestiegen. Preisrückgänge gab es unter anderem bei Tafeläpfeln mit -16,5 %.
Die Preise für tierische Erzeugnisse sind stark gestiegen. Sie verteuerten sich im Jahresdurchschnitt 2022 im Vergleich zu 2021 um 36,8 %. Auch dies war die höchste Veränderung seit Beginn der Erhebung im Jahr 1961.
Dieser Preisanstieg ist unter anderem durch einen starken Anstieg der Milchpreise (+44,8 %) aufgrund eines knappen Rohmilchangebots zurückzuführen. Preissteigerungen bei Tieren (+31,1 %) und Eiern (+24,4 %) wirkten sich aufgrund von steigenden Futter- und Energiekosten ebenfalls auf die hohe Veränderung bei tierischen Erzeugnissen aus.