Die Rindfleischexporte der Europäischen Union sind in den ersten acht Monaten dieses Jahres deutlich gesunken, nachdem sie im vergangenen Jahr noch kräftig hatten gesteigert werden können. Wie aus einer aktuellen Übersicht der Europäischen Kommission hervorgeht, wurden von Januar bis August 2009 umgerechnet in Schlachtgewicht (SG) etwa 157 700 t Rindfleisch einschließlich lebender Tiere von der Gemeinschaft exportiert; das waren 16,6 % weniger als in der Vergleichsperiode von 2008. Im gesamten Vorjahr hatte der EU-Rindfleischexport vor allem aufgrund einer starken Nachfrage Russlands um 17,7 % auf 291 500 t zugenommen. Die Russische Föderation hat ihre Bezüge mittlerweile aber deutlich gedrosselt, in der Berichtsperiode um mehr als die Hälfte auf knapp 34 000 t. Auch die EU-Rindfleischlieferungen in die Schweiz gingen stark zurück, und zwar um 30 % auf 12 800 t.
Ein umgekehrtes Bild zeigt sich bei den Rindfleischimporten der EU; diese erhöhten sich in den ersten acht Monaten von 2009 um 5,9 % auf rund 285 000 t. Maßgeblich hierfür waren höhere Bezüge aus Argentinien und Uruguay. Die Gauchos lieferten dieses Jahr bis einschließlich August fast 82 000 t Rindfleisch in die EU; das bedeutete eine Zunahme um 51 %. Brasiliens Exporte in die Gemeinschaft verringerten sich dagegen weiter, und zwar um gut ein Viertel auf 92 000 t. Den Brasilianern machen nach wie vor die EU-Auflagen zur Rückverfolgbarkeit zu schaffen. Zudem bestehen im Handel in der Gemeinschaft wachsende Bedenken wegen der immer wieder auftretenden Ausbrüche der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brasilien, was Anfang 2008 zu einem vorübergehenden Importstopp durch die EU geführt hatte.