Die EU ist der mit Abstand größte Sojaschrotimporteur der Welt. Im Wirtschaftsjahr 2020/21 dürfte die Gemeinschaft nach Einschätzung des US-Landwirtschaftsministeriums USDA die Gesamtmenge von 18,8 Mio. t Sojaschrot einführen und damit 0,3 Mio. t mehr als im Vorjahr. Vor allem wären das aber mehr als drei Mal so viel, wie das zweitplatzierte Vietnam in der kommenden Saison einführen dürfte.
In der laufenden Saison 2019/20 deckt die EU ihren Sojaschrotbedarf vorrangig mit Ware aus Argentinien und Brasilien, die die größten Sojaschrotexporteure der Welt sind. Obwohl die EU die größten Sojaschrotmengen importiert, ist sie längst nicht der weltweit größte Verbraucher. Die Gemeinschaft besetzt mit 31 Mio. t den dritten Platz und liegt damit hinter den USA und China.
Dies ist damit zu begründen, dass China im Gegensatz zur EU große Mengen Sojaschrot selbst produziert. Die Erzeugung beläuft sich auf fast 74 Mio. t, wodurch der Bedarf des Landes vollständig gedeckt werden kann. Daher kauft das Reich der Mitte nur vernachlässigbare Mengen Sojaschrot aus dem Ausland.
Allerdings stammen die im Land zu Sojaschrot verarbeiteten Bohnen vor allem aus Importen. Rund 96 Mio. t des Rohstoffes werden importiert, wohingegen nur 17,5 Mio. t selbst erzeugt werden. China importiert fast ausschließlich den Rohstoff, um ihn dann selbst zu verarbeiten. Bei der EU ist das Bild eher gemischt. Während annähernd 19 Mio. t Sojaschrot eingeführt werden, kommen die Rohstoffimporte immerhin auf 15 Mio. t. AMI