Die Fleischeinfuhren der Europäischen Union haben sich im ersten Jahresdrittel 2014 leicht rückläufig entwickelt. Wie aus aktuellen Daten der EU-Kommission hervorgeht, bezogen die Importeure der Gemeinschaft in dieser Zeit insgesamt 475 359 t Fleisch einschließlich Nebenerzeugnissen und lebenden Tieren aus Drittstaaten; das waren fast 5 000 t oder 1,0 % weniger als im Vergleichszeitraum von Januar bis April 2013. Damit deutet sich das fünfte Jahr in Folge ein Einfuhrrückgang an; zuletzt waren die EU-Fleischimporte 2009 gestiegen, allerdings nur leicht.
Von allen Fleischsorten, mit Ausnahme des Geflügels, gelangte im bisherigen Jahresverlauf weniger Drittlandsware auf den EU-Markt. Die prozentual stärkste Abnahme wurde mit gut 8 % bei Schweinefleisch verzeichnet, das mit einem Einfuhrvolumen von annähernd 11 500 t in den ersten vier Monaten 2014 aber keine große Rolle spielte.
Stärker fiel bei einem relativen Minus von 4,9 % auf gut 105 400 t der Rückgang bei Rind- und Kalbfleisch ins Gewicht. Maßgeblich dafür waren um jeweils ein Fünftel geringere Lieferungen aus Argentinien und Uruguay in die Gemeinschaft; aus Brasilien kam 4,4 % weniger Ware auf den EU-Markt. Der Bezug von Schaf- und Ziegenfleisch blieb mit rund 83 100 t im ersten Jahresdrittel ebenfalls unter dem Vorjahresniveau, und zwar um 2,9 %. Insbesondere Hauptlieferant Neuseeland verschiffte weniger Lammfleisch nach Europa.
Geordert wurde lediglich etwas mehr Geflügelfleisch. Die Drittlandsanbieter setzten davon in der Berichtsperiode rund 275 300 t in der Gemeinschaft ab; das waren 4 100 t oder 1,5 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Vor allem der größte Anbieter, Brasilien, steigerte hier seine Exporte in die EU deutlich und zwar um 7,7 % auf etwas mehr als 173 300 t.
Fleischimport wird teurer
Obwohl weniger Drittlandsfleisch in die Gemeinschaft kam, mussten die Importeure in der Summe mehr Geld auf den Tisch legen. Laut EU-Kommission belief sich die Einfuhrrechnung von Januar bis April 2014 auf fast 1,69 Mrd Euro; das waren rund 28 Mio Euro oder 1,7 % mehr als im ersten Jahresdrittel 2013.
Verteuert hat sich im Einkauf vor allem Schaf- und Ziegenfleisch; der durchschnittliche Importwert einer Tonne nahm hier gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresniveau um 11,4 % auf 4 869 Euro zu. Die Einfuhr einer Tonne Rindfleisch kostete die Importeure mit im Schnitt 5 236 Euro dagegen lediglich 0,9 % mehr als in den ersten vier Monaten von 2013.
Der Wert des eingeführten Geflügelfleisches stieg um durchschnittlich 1,8 % auf 2 576 Euro. Insgesamt gesehen entfielen auf Geflügelfleisch mit fast 710 Mio Euro gut 42 % aller Importausgaben für Fleisch, gefolgt von Rindfleisch mit 552 Mio Euro sowie Schaf- und Ziegenfleisch mit 405 Mio Euro.
Mit Abstand wichtigster Lieferant für die EU-Importeure blieb mit insgesamt 221 250 t Rind- und Geflügelfleisch Brasilien. Dahinter folgte Neuseeland mit gut 80 000 t, ausschließlich Schaf- und Rindfleisch. Aus Thailand kamen im ersten Jahresdrittel gut 79 000 t Geflügelfleisch in die EU.