Die EU importierte im Juni und Juli 2020 weniger als eine Mio t Mais aus der Ukraine. Das ist die kleinste Menge seit mehr als drei Jahren. In den vergangenen zehn Jahren war die EU eine der wichtigsten Handelspartner für die Ukraine.
Die Preise für Futtermais aus der Ukraine lagen von Mitte April bis Ende August 2020 etwa 10 bis 15 US-Dollar je t über den Preisen für Ware aus den USA und Südamerika. Zudem schien das Exportvolumen der Ukraine abzunehmen, da das Inlandsangebot sank und sich die geringeren Ernteerwartungen für 2020 allmählich bewahrheiteten. Daher senkte das US-Landwirtschaftsministerium in der jüngsten Schätzung seine Ausfuhrprognose für die Ukraine um 1,3 Mio t. Mit avisierten Exporten in Höhe von 30,5 Mio t dürfte aber dennoch eine Rekordmenge erreicht werden.
Geringerer Bedarf durch Corona
Die EU hat im Juni und Juli dieses Jahres nicht nur aufgrund der höheren Preise weniger Ware aus der Ukraine importiert, sondern auch, weil der Futtermittelbedarf aufgrund der Corona-Pandemie zurückgegangen ist. Zudem stand die eigene Ernte vor der Tür.
Nachfrage aus China
Nun stellt sich die Frage, wohin der ukrainische Mais in den vergangenen Monaten geflossen ist. Die Antwort lautet: Nach China. Seit dem Wirtschaftsjahr 2014/15 ist die Ukraine Chinas Hauptlieferant von Mais. So sind die Maisimporte Chinas aus der Ukraine auf den höchsten Stand der vergangenen sechs Jahre geklettert. Dort wird die Konkurrenz in den kommenden Monaten aber deutlich zunehmen, da auch die USA ein wichtiger Maislieferant für China ist. Die laufende Ernte in den USA wird das Exportangebot der Vereinigten Staaten deutlich steigern und ein Großteil davon wird voraussichtlich Richtung China gehen. AMI