Die Kommission erwartet für Deutschland 2010 einen durchschnittlichen Schweinepreis von 1,43 Euro/kg. Damit liegt die Prognose leicht unter dem Durchschnittswert des Jahres 2009. Der Schweinepreis für die gesamte EU in der Handelsklasse E blieb nach Aussage der Experten im ersten Quartal mit 1,34 EUR/kg gut 1 % unter dem Vorjahresniveau. Ein für den Bedarf der Schlachtbetriebe ausreichendes Schweineangebot und Schwierigkeiten im Verkauf "das Fleisch ins Geld zu bringen" waren die Gründe für den eher verhaltenen Jahresauftakt. Und auch die Aussichten sind nicht als euphorisch zu bezeichnen. Zwar gingen die nationalen Experten im Prognoseausschuss der EU-Kommission bei ihrer letzten Sitzung davon aus, dass die Schweinepreise im zweiten Quartal um 7 Cent/kg gegenüber dem Vorquartal auf 1,41 Euro/kg steigen werden, doch verglichen mit dem Vorjahr würde sich damit ein um 3 % niedrigeres Preisniveau einstellen. Dennoch ist in den nächsten Wochen mit Beginn der Grillsaison ein Preisanstieg zu erwarten.

Für das dritte Quartal werden die höchsten Preise des Jahres erwartet, im Schnitt wird in der Prognose von 1,53 Euro/kg ausgegangen, was etwa dem Vorjahresniveau entsprechen würde. Höhere Preise als 2009 wird es voraussichtlich erst im 4. Quartal 2010 geben, wenn sich die Vorhersage eines Schweinepreises in Höhe von 1,38 Euro/kg bewahrheitet. Ein halbwegs gut laufender Export ist dafür sicherlich nötig. Die Zeichen für ein besseres Exportgeschäft stehen aufgrund des schwachen Euros und der anziehenden Preise bei der Konkurrenz in Amerika und Brasilien nicht so schlecht. Außerdem sollte die konjunkturelle Erholung in Asien und anderen Ortes die Nachfrage erhöhen und die EU-Drittlandsausfuhr erleichtern.

Insgesamt bestand im Prognoseausschuss die Erwartung, dass die Schweinepreise in der EU mit 1,42 EUR/kg im Jahresmittel etwa auf dem Vorjahresniveau liegen werden. Deutlich höhere Preise als im Jahr 2009 werden nur in Italien und Portugal erwartet, während es in Griechenland und Finnland zu einer stärkeren Preisabschwächung kommen könnte. In den größeren Produzentenländern liegen die Preiserwartungen in der Regel leicht über oder unter dem Vorjahresniveau. So auch für Deutschland, wo für den Schweinepreis ein leichter Rückgang auf 1,43 Euro/kg Kaltgewicht prognostiziert wurde, was einem Niveau von 1,40 Euro/kg im hierzulande üblichen Warmgewicht entsprechen würde. (AMI)