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topplus Ölsaaten und Rapserzeugung 2022

EU-Ölsaaten 2022: Mehr Fläche, stagnierende Erzeugung?

Während die Ölsaatenerzeugung in der EU 2022 nahezu auf Vorjahresniveau verharren soll, zeichnet sich ein Plus bei der weltweiten Rapsernte ab.

Lesezeit: 4 Minuten

Auch wenn die europäische Anbaufläche für Ölsaaten im Wirtschaftsjahr 2022/23 nach Angaben des Auslandservices des US-Landwirtschaftsministeriums (FAS) mit den aktuell avisierten 11,67 Millionen Hektar knapp 5 Prozent größer ausfallen dürften als im Vorjahr, wird nur ein geringer Anstieg der Erzeugung prognostiziert. Demnach dürften im kommenden Wirtschaftsjahr rund 31,07 Millionen Tonnen zusammenkommen und damit lediglich 0,4 Prozent mehr als in der Saison 2021/22. Ausschlaggebend für das marginale Plus sind nach Angaben des FAS voraussichtlich deutlich geringere Erträge. Insbesondere die Durchschnittserträge für Sonnenblumen dürften deutlich hinter dem Rekordergebnis des Vorjahres zurückbleiben. Das anhaltend hohe Preisniveau sowie die Verknappung von Betriebsmitteln wie Energie, Dünge- und Pflanzenschutzmitteln wird sich in der kommenden Saison voraussichtlich negativ auf das Ertragspotenzial auswirken. Die aktuell hohen Kosten für Betriebsmittel stellen jedoch gleichzeitig einen Anreiz für den Anbau von Sojabohnen dar, da sie weniger von Stickstoffdüngern abhängig sind.

Beim Raps erwarten auch die Experten des internationalen Getreiderates (IGC) für die Rapsfläche in der EU einen Zuwachs von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Jüngste Berichte deuten darauf hin, dass die Kulturen den Winter in einem allgemein guten Zustand überstanden haben, was ein gutes Zeichen für die Feldarbeit und das Ertragspotenzial sein könnte. Auf Basis von Durchschnittserträgen schätzt der Rat die EU-Rapsernte 2022 auf 18,3 Millionen Tonnen, das ein Plus von 1,3 Millionen Tonnen gegenüber Vorjahr wäre.

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Im Durchschnitt waren die europäischen Aussaat- und Wachstumsbedingungen im Herbst, Winter und zu Beginn des Frühjahrs günstig. So wurden bisher keine Winterschäden gemeldet. In einigen Gebieten war es jedoch zu nass, in anderen Regionen wiederum zu trocken. Die milden Temperaturen im Winter könnten zudem den Schädlingsdruck erhöhen.

Wie in anderen Sektoren hat der russische Einmarsch in die Ukraine zu einer massiven Volatilität auf dem Ölsaatenmarkt geführt. Zusätzlich zu den Unsicherheiten im Schwarzmeerraum üben die hohen Preise und die Verknappung von Betriebsmitteln wie Energie, Düngemittel und Pflanzenschutzmittel auf den Markt weiter Druck aus und verschärfen die ohnehin bereits angespannte Situation. Die Prognosen für das Wirtschaftsjahr 2022/23 sind daher unter Vorbehalt zu betrachten und hängen in hohem Maße von den Entwicklungen in Osteuropa ab.

Positive Aussichten auf globalen Rapsmarkt 2022/23

In seiner ersten Schätzung zum globalen Rapsmarkt im Wirtschaftsjahr 2022/23 geht der Internationale Getreiderat (IGC) von einer Zunahme in allen Bilanzpunkten aus. Das basiert vor allem auf der Annahme, dass in Kanada nach dem katastrophalen Ergebnis 2021 in diesem Jahr eine höhere Ernte eingefahren werden kann. Das hängt allerdings von den Erträgen ab. Denn während die Aussaatfläche in Kanada aufgrund der Konkurrenz zu Getreide schrumpfen könnte, wird die Produktion aufgrund der angenommenen beträchtlichen Ertragssteigerungen auf einen Höchststand von 20,2 Millionen Tonnen (Vorjahr: 12,6 Millionen Tonnen) avisiert. Diese Prognose ist jedoch mit beträchtlichen Abwärtsrisiken behaftet, nicht zuletzt durch die anhaltende Trockenheit im Westen Kanadas. Darüber hinaus bereiten den Erzeugern die gestiegenen Preise für wichtige Betriebsmittel weiterhin Sorgen.

Die Aussichten für den Schwarzmeerraum sind angesichts des anhaltenden Kriegs und seiner Auswirkungen auf die Feldarbeit und die Entwicklung der Kulturen in der Ukraine eher verhalten. Die Erzeuger haben zwar große Flächen mit Winterraps bestellt, aber die Ausbringung von Düngemitteln ist ungewiss, und der Mangel an Treibstoff, Arbeitskräften und anderen Betriebsmitteln wird die Saison zusätzlich erschweren. Dementsprechend kalkuliert der IGC aufgrund der absehbar erheblichen Flächenverluste und den unter dem Durchschnitt liegenden Erträgen mit einer Rapsernte auf einem Fünfjahrestief von 2,4 Millionen Tonnen. Das wären allerdings „nur“ 0,5 Millionen Tonnen weniger als im Vorjahr.

Von der Südhalbkugel kommen im nächsten Wirtschaftsjahr erneut große Mengen aus Australien. Allerdings werden sich die Spitzenerträge wohl nicht wieder realisieren lassen, so dass der IGC nur noch von 5 Millionen Tonnen ausgeht. Das wären ganze 12,4 Millionen Tonnen weniger wären als in der Saison 2021/22.

Unter diesen Voraussetzungen könnte die globale Rapserzeugung im Wirtschaftsjahr 2022/23 dennoch einen Höchststand erreichen. Da die Flächenzuwächse in der EU und in Asien die wahrscheinlichen Rückgänge in anderen Ländern mehr als ausgleichen, wird eine Rekorddruschfläche erwartet. Und da sich die Durchschnittserträge vor allem aufgrund einer deutlichen Verbesserung in Kanada erholen dürften, wird die weltweite Ernte voraussichtlich einen Rekord von 79,5 Millionen Tonnen erreichen. AMI

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