Die Vermutungen eines möglichen Rückganges der Ölsaatenproduktion in der EU-28 im kommenden Jahr häufen sich. Zuletzt verkündete der europäische Branchenverband Copa-Cogeca, dass die EU-Rapserzeugung vor allem unter dem Verbot von mit Neonicotinoiden behandeltem Saatgut zu leiden hat, berichtet die AMI.
Besonders gravierend seien die Auswirkungen in Finnland und Deutschland. Während in Finnland vor allem eine Einschränkung der Anbaufläche für eine geringere Erzeugung bis hin zur Produktionsaufgabe einiger Landwirte verantwortlich sein soll, schmälern in Deutschland eine etwas kleiner geschätzte Anbaufläche und der zum Teil schlechte Zustand der Rapsfeldbestände die Ernteaussichten. Zudem sind die Pflanzen bereits weit entwickelt und damit stark auswinterungefährdet.
Copa-Cogeca prognostiziert einen Rückgang der deutschen Rapserzeugung von etwa einer Million Tonne gegenüber dem Vorjahr. Das entspräche ungefähr 5,3 Millionen Tonnen. EU-weit rechnet der Verband für 2015 mit einer Ernte von rund 22,1 Millionen Tonnen, das wären sieben Prozent weniger als im Vorjahr. Die gesamte Ölsaatenproduktion wird auf 34,4 Millionen Tonnen geschätzt, vier Prozent weniger als 2014.