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topplus Pommes frites-Exporte

EU-Pommes fluten neuseeländischen Markt

Corona-bedingt exportieren europäische Pommes frites-Produzenten offenbar viel Ware und mit Verlust nach Neuseeland. Das kommt bei Kartoffelanbauern in dem Land nicht gut an.

Lesezeit: 2 Minuten

In Neuseeland haben die Kartoffelbauern wegen Absatzschwierigkeiten und gesunkener Preise Existenzsorgen. Die Schuld daran geben sie umfangreichen Pommes-Importen aus der Europäischen Union, weil diese dort wegen der Corona-Auflagen im Gastrobereich nicht abzusetzen sind und zu Dumpingpreisen exportiert werden.

„Es gibt Hinweise darauf, dass in Europa produzierte Pommes frites mit Verlust auf dem neuseeländischen Markt abgeladen werden“, erklärte der Geschäftsführer des Branchenverbandes Potatoes New Zealand, Chris Claridge, kürzlich gegenüber nationalen Medien. Diese Praxis bedrohe die lokalen Unternehmen und müsse gestoppt werden. In neuseeländischen Supermärkten würden Päckchen mit importierten Tiefkühlpommes zu fast der Hälfte des Preises der lokalen Anbieter verkauft. Die Billigware käme oft aus Belgien oder den Niederlanden.

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Ein Verarbeiter aus Europa habe Dumping zugegeben, weil er Überschüsse habe und geäußert, dass er noch viel mehr liefern könne, berichtete Claridge. Der Verband habe sich bereits im vergangenen Jahr mit Unterlagen und Beweisen an das Wirtschaftsministerium gewandt, welches daraufhin Ende 2020 eine Untersuchung zu Dumpingangeboten von Pommes aus Europa eingeleitet habe. Der vorläufige Bericht werde voraussichtlich im April veröffentlicht.

„Die Bedrohung für unsere Branche ist real, sie hält an und wir sind überzeugt, dass es vorübergehende Schutzzölle geben sollte“, betonte der Geschäftsführer. Aufgrund der Situation seien die inländischen Verarbeiter, die normalerweise Verträge mit den heimischen Erzeugern abschlössen, kaum daran interessiert, neue Kontrakte einzugehen. Hinzu komme das Problem, dass die Europäer mit ihren Billigangeboten auch Schäden auf den Auslandsmärkten anrichteten; die neuseeländischen Exporte seien bereits um 20 % gesunken. Claridge betonte, dass die Anbauer in Neuseeland kein Problem mit dem Wettbewerb hätten, „aber wenn dieser Wettbewerb nicht die vollen Kosten für die Herstellung des Produkts widerspiegelt, muss es sich um unlauteren Wettbewerb handeln“. Die Europäer verkauften die Ware unter den Produktionskosten. Neuseeland sei für Freihandel; das bedeute jedoch nicht, dass es keine Regeln gebe. Schutzzölle seien bei Dumping ein auch von der Welthandelsorganisation (WTO) erlaubter Mechanismus zur Sicherung der heimischen Industrie „gegen Raubtiere“ von außerhalb. AgE

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