Auf die ungünstigen Vegetationsbedingungen hat die EU-Kommission mit der Kürzung der Ertragsschätzung um vier Prozent reagiert und senkt damit die Ernteprognose deutlich. In ihrer jüngsten Schätzung hat die EU-Kommission die Rapsernte auf 20,8 Millionen Tonnen avisiert und damit die Zahl gegenüber dem Vormonat um 823.000 Tonnen reduziert. Und das, obwohl sie gleichzeitig die Anbauflächenschätzung aufgrund kleinerer Korrekturen für Dänemark und Lettland auf 6,84 Millionen Hektar angehoben hatte.
Aber die bisher prognostizierten Erträge waren zu hoch. Trockenheit im Nordosten und ein sehr kalter Frühling im Südosten haben den Feldbeständen wohl mehr zugesetzt als bislang angenommen. Die Ertragsschätzungen wurden gegenüber dem Vormonat teils deutlich zurückgenommen, so wird für Rumänien ein Minus von 13 Prozent erwartet, für Deutschland, und auch für Bulgarien rund zehn Prozent weniger veranschlagt als noch im Vormonat. Für Deutschland bedeutet dies ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr von nur 0,5 Dezitonnen je Hektar, aber gegenüber dem langjährigen Mittel ein Minus von 16 Prozent.
Kürzungen der Ertragsschätzung in Höhe von 3,8 bis 5,1 Prozent gegenüber der Vormonatsprognose gab es auch für Frankreich, Italien, Litauen und Schweden. EU-weit liegt die Schätzung aktuell bei 30,5 Dezitonnen je Hektar und damit 4,3 Prozent unter der Vormonatslinie. Das wäre gegenüber dem langjährigen Mittel ein Rückgang von sechs Prozent. Damit würde EU-weit eine Rapsernte von knapp 21 Millionen Tonnen zusammenkommen, gut eine Million Tonnen weniger als 2017. AMI