Die Rapsimporte der EU-28 aus Drittstaaten sind im Wirtschaftsjahr 2019/20 kräftig gestiegen. Hintergrund ist der in den vergangenen Jahren gesunkene Rapsanbau in der EU, sagt die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP). Mit Abstand größter Lieferant war demnach wieder die Ukraine.
Der Rapsmarkt der EU-28 war im abgeschlossenen Wirtschaftsjahr 2019/20 schon früh von umfangreichen Rapsimporten aus Drittstaaten gekennzeichnet. Auslöser dafür war die kleine Rapsernte 2019, die nach Angaben der EU-Kommission mit 17,1 Mio. t etwa 14 % unter Vorjahr ausfiel. Diese reicht nicht aus zur Deckung der Binnenversorgung bzw. zur Auslastung der Ölmühlen. Bereits bis zum August 2019 wurden mehr als 1 Mio. t importiert, im Vorjahr wurde diese Marke erst Anfang Oktober erreicht.
Im weiteren Verlauf des Wirtschaftsjahres lagen die wöchentlichen Drittlandsimporte nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) durchweg über dem Niveau der Vorjahre. 2019/20 wurden monatlich durchschnittlich 487.000 t Raps eingeführt, im Vorjahr waren es im Monatsmittel rund 30 % weniger.
Hauptlieferant war die Ukraine, deren Verkäufe an die EU-28 im Vergleich zum Vorjahr um 32 % auf 2,9 Mio. t gesteigert wurden. Besonders aus Kanada kam 2019/20 deutlich mehr Raps als im Vorjahr. Das Land hat seine Lieferungen um das Vierfache auf 1,8 Mio. t gesteigert. Hintergrund sind die Handelsstreitigkeiten Kanadas mit China, so dass neue Absatzmärkte in Europa gesucht wurden. Australien dagegen exportierte aufgrund der kleinen Rapsernte mit 941.000 t etwa 30 % weniger als 2018/19.