Während in Deutschland ein knappes Schlachtrinderangebot zu stetig steigenden Preisen führt, sieht die Angebotssituation in der EU etwas anders aus. Laut Eurostat sind die meldepflichtigen Rinderschlachtungen im ersten Jahresdrittel um 1,3 Prozent gestiegen, der Rindfleischanfall nahm um 3,4 Prozent zu.
Insbesondere im Vereinigten Königreich und Frankreich lagen die Rinderschlachtungen in den ersten vier Monaten dieses Jahres deutlich über dem Vorjahresniveau. In Frankreich sind die „Notschlachtungen“ infolge der Trockenheit noch nicht in den Zahlen enthalten, im Mai kamen gut 14 Prozent mehr Rinder an den Haken als im Vorjahresmonat. Neben diesen beiden Schwergewichten der Rindfleischerzeugung verzeichnen auch Polen (+ 14 Prozent) und Belgien (+ 10 Prozent) einen kräftigen Anstieg der Produktion. Neben Deutschland (- 5,1 Prozent), waren die Rinderschlachtungen auch in Österreich (-12,5 Prozent), Irland (-5,8 Prozent) und Italien (- 2,0 Prozent) rückläufig.
Der bisherige Produktionszuwachs kommt ein wenig überraschend, denn der EU-Rinderbestand war im Dezember 2011 um 1,7 Prozent kleiner als im Vorjahr. Im letzten Prognoseausschuss wurde zwar für Frankreich, Dänemark und Polen ein Anstieg der diesjährigen Rindfleischerzeugung vorausgesagt, doch insgesamt wurde für die EU ein Rückgang um gut ein Prozent prognostiziert. Insbesondere für das Vereinigte Königreich liegen Realität (+ 10,6 Prozent) und Prognose (-3 Prozent) recht weit auseinander. (AMI)
${intro}