Höhere Weltmarktpreise für Rindfleisch und die vermehrte Ausfuhr von lebenden Rindern haben den Exporteuren der Europäischen Union im bisherigen Jahresverlauf mehr Geld in die Kassen gespült.
Wie aus aktuellen Daten der EU-Kommission hervorgeht, beliefen sich die Ausfuhreinnahmen von Januar bis Mai auf 711,4 Mio Euro; das waren 141,4 Mio Euro oder rund ein Viertel mehr als im Vorjahreszeitraum. Der durchschnittliche Exportwert einer Tonne kletterte um mehr als 14 %, und zwar von 2 708 Euro auf 3 094 Euro.
Die mengenmäßige EU-Ausfuhr von Rindfleisch einschließlich lebender Tiere und Schlachtnebenerzeugnisse legte gegenüber den ersten fünf Monaten von 2014 um 19 456 t oder 9,2 % auf 229 900 t Schlachtgewicht (SG) zu. Maßgeblichen Anteil daran hatte der wiedererstarkte Verkauf von Zucht- und Schlachtrindern in Drittländer, der um 39,0 % auf 64 675 t stieg. Vor allem die Lockerung der Einfuhrbeschränkungen der Türkei für Rinder aus der EU machte sich bemerkbar: Die Ausfuhr von Zuchttieren nach Kleinasien nahm im Vorjahresvergleich von 761 t auf 4 547 t zu, diejenige anderer Rinder von 97 t auf 9 409 t. Auch die Lebendausfuhren in den Libanon entwickelten sich sehr dynamisch und erhöhten sich um mehr als die Hälfte auf 20 556 t.
Der EU-Rindfleischexport ohne Lebendtiere nahm laut Kommissionsangaben von Januar bis Mai 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur moderat zu, nämlich um 0,8 % auf 165 251 t. Das gebremste Wachstum hing eng mit den von 43 886 t auf 2 047 t gesunkenen Lieferungen nach Russland zusammen. Bosnien-Herzegowina kaufte dagegen mit 12 289 t gut 6 % mehr Rindfleisch in der Gemeinschaft; die nach Hongkong verschiffte Menge legte um 22 % auf 23 461 t zu. Dynamisch entwickelte sich auch die Nachfrage in Teilen Afrikas: Der Rindfleischexport nach Ghana stieg um rund 13 % auf 15 900 t, derjenige in die Elfenbeinküste um etwa ein Viertel auf 13 700 t.