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EU-Rindfleischimporte stark gesunken

Gut ein Fünftel weniger Rindfleisch aus Drittländern gelangte von Januar bis April 2021 im Vorjahresvergleich auf den EU-Binnenmarkt

Lesezeit: 5 Minuten

Im ersten Jahresdrittel 2021 ist deutlich weniger Rindfleisch auf den Binnenmarkt der Europäischen Union gelangt als im Vorjahreszeitraum. Wie aus Daten der Brüsseler Kommission hervorgeht, belief sich die Einfuhrmenge von Januar bis April auf 88 280 t; das waren 26 080 t oder 22,8 % weniger als in der Vorjahresperiode. Dabei kam sowohl aus Südamerika als auch aus Ozeanien und den USA weniger Ware in die Gemeinschaft.

Der Lockdown und fehlende Absatzmöglichkeiten in der Gastronomie dürften dabei ebenso eine Rolle gespielt haben wie ein knappes Exportangebot in einigen Ländern und gute Ausfuhrmöglichkeiten nach China. Wichtigster Drittlandslieferant von Rindfleisch für die 27 EU-Mitgliedstaaten war im ersten Jahresdrittel Brasilien mit 26 860 t; im Vergleich zum Vorjahreszeitraum waren das allerdings 7,3 % weniger. Die brasilianischen Anbieter weiteten stattdessen ihre Exporte nach China weiter aus, und zwar im Vergleich zu den ersten fünf Monaten 2020 um gut 10 % auf 371 100 t. Das Vereinigte Königreich war im vergangenen Jahr noch einer der Top-Lieferanten für Kunden im Binnenmarkt. Nach dem Brexit ist aber eine deutliche Abkühlung des Geschäfts festzustellen. Die nur für das erste Quartal 2021 vorliegenden Daten weisen im Vorjahresvergleich ein Handelsminus von 18 050 t auf 16 070 t aus; die britischen Lieferungen in die EU-27 haben sich damit binnen Jahresfrist mehr als halbiert.

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Zudem gingen die EU-Rindfleischeinfuhren aus Argentinien im Vergleich zu den ersten vier Monaten 2020 um ein Fünftel auf rund 15 000 t zurück, obwohl die dortige Exportsperre der Regierung erst im Mai verhängt wurde. In Australien sorgte der deutliche Rückgang der Rinderschlachtungen für eine Abnahme der Ausfuhren in die Gemeinschaft um 22,8 % auf 4 240 t. Beim Bezug von Rindfleisch aus den USA war sogar ein Minus von 43,8 % auf 3 830 t zu verzeichnen. Zu den wenigen Ländern mit höheren Lieferungen in die EU zählte Uruguay mit einem Plus von 20,4 % auf 16 640 t. Auch die Anbieter aus der Schweiz konnten ihren Absatz im Binnenmarkt steigern, und zwar um 17,7 % auf 1 660 t.

Viele Lebendrinder für Israel

Bei den Rindfleischexporten einschließlich Lebendtieren der EU-27 ist gegenüber den ersten vier Monaten 2020 ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen; das Minus fiel mit 25 140 t oder 7,6 % auf 305 100 t aber nicht so stark aus wie bei den Importen. Eingerechnet ist hierbei auch der Handel mit dem neuen Drittland Großbritannien, auch wenn sich diese Daten nur auf das erste Quartal 2021 erstrecken. Diese zeigen eine deutliche Verringerung des Warenverkehrs, denn die Lieferungen auf die Insel waren um 34 690 t oder gut ein Drittel auf 68 270 t rückläufig, was maßgeblich das Gesamtergebnis der EU-Exporte beeinflusste. Wertmäßig schwächte sich der Handel mit den Briten als immer noch wichtigstem Kunden gegenüber dem ersten Quartal 2020 um 73,4 Mio oder 20,4 % auf 286,3 Mio Euro ab. Hinter Großbritannien rangierte auf der Liste der bedeutendsten Abnehmer Israel mit 18 880 t, was im Vorjahresvergleich ein kräftiges Plus von 40,4 % bedeutete. Dies lag an den umfangreichen Lebendrinderexporten, die - umgerechnet auf Schlachtgewicht - kräftig um 75,3 % auf 13 440 t zulegten und 71,1 % der Gesamtlieferungen ausmachten. Israel war mit gut 60 000 bezogenen Tieren in den ersten vier Monaten 2021 mit Abstand der wichtigste Empfänger von Rindern aus der EU, was aber in der kritischen Diskussion um Lebendtierexporte selten erwähnt wird.

Hongkong großer Rindfleischkunde

Größter Abnehmer von Rindfleisch aus den EU-Mitgliedstaaten war - abgesehen von Großbritannien - Hongkong. Die verschiffte Menge dorthin nahm jedoch von Januar bis April 2021 gegenüber der Vorjahresperiode um 1,8 % auf 17 200 t ab, wovon knapp die Hälfte Schlachtnebenerzeugnisse waren. Auf den dritten Platz der wichtigsten EU-Rindfleischkunden rückten die Philippinen vor; die Ausfuhren auf die Inselgruppe zogen deutlich um 45,5 % auf 16 700 t an. Neben Schlachtnebenerzeugnissen und Rinderfett bezogen die Philippinen auch 10 540 t gefrorenes Rindfleisch, so viel wie kein anderes Drittland, lässt man Großbritannien außen vor. Möglicherweise steht dies im Zusammenhang mit dem Mangel an Schweinefleisch infolge der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Ansonsten waren noch größere Absatzzuwächse von EU-Rindfleisch ohne Lebendtiere in Bosnien-Herzegowina mit einem Plus von 19,2 % auf 11 340 t sowie in der Schweiz mit 13,1 % auf 9 100 t zu verzeichnen. Im Handel mit Algerien stieg zwar die Ausfuhr von Lebendrindern; die Fleischexporte waren jedoch stark rückläufig, so dass unter dem Strich die in Schlachtgewicht ausgedrückte Menge um 16,6 % auf 13 030 t fiel. Insgesamt belief sich der Ausfuhrerlös der EU-Exporteure in den ersten vier Monaten 2021 auf 751 Mio Euro; das waren 30 Mio Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Minus im Handel mit Großbritannien von rund 73 Mio Euro im ersten Quartal 2021 ist hier aber noch nicht eingerechnet. AgE

Irland führt Exportranking an

Auch wenn der Handel mit Großbritannien wegen unzureichender Daten außen vorgelassen wird, war Irland von Januar bis April mit 33 590 t wichtigster EU-Exporteur von Rindfleisch, Nebenerzeugnissen und Lebendtieren, was allerdings im Vorjahresvergleich ein Minus von 13,0 % bedeutete. Dahinter rangierte trotz eines leichten Rückgangs von 1,4 % auf 29 250 t Spanien; von dieser Menge entfielen 18 115 t auf den Lebendexport, so viel wie in keinem anderen EU-Land. Hierzulande war Spanien zuletzt negativ in die Schlagzeilen geraten, weil von dort auch deutsche Tiere, beispielsweise Färsen aus Niedersachsen, nach Nordafrika verbracht wurden. Inwieweit solche Tiere dem deutschen oder dem spanischen Drittlandsexport hinzugerechnet werden, ist unklar. Zum drittgrößten Ausfuhrland stieg im ersten Jahresdrittel Polen auf, das seine Exporte um 16,8 % auf 23 980 t steigerte. Hierbei gelang es den polnischen Anbietern vor allem, ihren Absatz an gefrorenem Rindfleisch und Schlachtnebenerzeugnissen kräftig zu erhöhen. Bei den Niederlanden war hingegen eine spürbare Abnahme des Verkaufs von Schlachtnebenerzeugnissen in Drittländer festzustellen, weshalb die gesamte Ausfuhrmenge um 10,6 % auf 22 440 t rückläufig war. Für Frankreich ergab sich beim Gesamtexport ein Plus von 4,9 % auf 22 190 t. Auch der deutsche Drittlandsabsatz stieg, und zwar um 5,0 % auf 21 290 t. Verantwortlich hierfür war vor allem der deutliche Zuwachs beim Verkauf von frischem und gekühltem Rindfleisch, der sich im Vorjahresvergleich auf 10 120 t mehr als verdoppelte. AgE

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