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EU-Schweinemarkt schlittert in die Krise

In der Europäischen Union werden die Sorgenfalten der Schweinehalter wegen der anhaltenden Niedrigpreisphase immer tiefer. Im ersten Halbjahr 2015 erlösten die Mäster für ihre Tiere der Handelsklasse E laut Daten der EU-Kommission im Schnitt 140,16 Euro/100 kg Schlachtgewicht (SG).

Lesezeit: 3 Minuten

In der Europäischen Union werden die Sorgenfalten der Schweinehalter wegen der anhaltenden Niedrigpreisphase immer tiefer. Im ersten Halbjahr 2015 erlösten die Mäster für ihre Tiere der Handelsklasse E laut Daten der EU-Kommission im Schnitt 140,16 Euro/100 kg Schlachtgewicht (SG); das waren 20,80 Euro oder 12,9 % weniger als im Vorjahreszeitraum.


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Mitte Juli lag der mittlere Erzeugerpreis mit 144,70 Euro/100 kg SG um mehr als 14 % unter dem Vorjahresniveau; der deutsche Leitpreis der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) notierte mit 1,40 Euro/kg SG auf dem niedrigsten Juliniveau seit 2003.


Noch härter traf es die EU-Ferkelproduzenten, die im ersten Halbjahr 2015 ihre Tiere durchschnittlich für 41,11 Euro verkauften; das waren rund 10 Euro oder 20 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Mitte Juli erlösten die Ferkel in der Gemeinschaft im Mittel gerade noch 36 Euro. Marktanalysten zufolge ist eine kostendeckende Schweineproduktion mit solch niedrigen Erzeugerpreisen nicht möglich; in Frankreich kam es deswegen bereits zu zahlreichen Protesten der Schweinehalter.


Entgegen der üblichen saisonalen Entwicklung blieb der sommerliche Preisanstieg bisher aus. Im Frühjahr gingen die Experten des Prognoseausschusses der EU-Kommission noch davon aus, dass die Schlachtschweinepreise im dritten Quartal 2015 auf 153,80 Euro/100 kg SG steigen und im vierten Quartal bei 145,20 Euro liegen werden.


Im Moment bremst allerdings laut Experten das große Angebot am Fleischmarkt, ergänzt um Auslagerungen aus der bezuschussten privaten Lagerhaltung, die Preiserholung. Die Fleisch- und Wurstfabriken haben urlaubsbedingt ihre Produktion zurückgefahren und die europäischen Konsumenten greifen nicht so beherzt zu, wie sich das die Anbieter wünschen würden. Auch die Zuwächse im Export sind zuletzt spürbar geringer geworden und allseits wird über fehlende Margen im Fleischverkauf geklagt.


Schweinefleischerzeugung wächst zu stark


Die Ursache des Preisdrucks am EU-Schweinemarkt liegt laut EU-Kommission vor allem an der kräftigen Ausdehnung der Produktion. Niedrige Futterkosten und überdurchschnittliche Erzeugerpreise bis weit in das Jahr 2014 hinein hätten zu einem Aufbau der Schweinebestände in der Gemeinschaft geführt, was sich nun in einer hohen Erzeugung niederschlage. Dabei spiele auch die immer größere Zahl an Ferkeln je Sau eine Rolle.


Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) zufolge wurden von Januar bis April 2015 fast 85,9 Millionen Schweine in der EU geschlachtet; das waren 3,4 Millionen oder 4,2 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Schweinefleischerzeugung legte um 375 000 t oder 5,1 % auf annähernd 7,8 Mio t zu. Bis Jahresende dürfte sich der Produktionszuwachs zwar abschwächen, doch geht die Kommission in ihrer im Juli veröffentlichten Kurzfristprognose davon aus, dass die Nettoerzeugung 2015 mit etwas mehr als 23,4 Mio t um 627 000 t oder 2,8 % größer als im Vorjahr ausfallen wird.


Gut drei Viertel des Zuwachses, nämlich 491 000 t, sollen die EU-Bürger zusätzlich verspeisen. Es wird mit einem Verbrauchsanstieg um 2,4 % auf fast 21,4 Mio t gerechnet; das würde pro Kopf im Mittel einem Anstieg von 700 g auf 32,7 kg entsprechen. Marktbeobachter bezweifeln allerdings, dass dies so kommen wird. Der Rest der Mehrproduktion dürfte den Brüsseler Experten zufolge im Drittlandsexport abgesetzt werden. Für die Ausfuhr von EU-Schweinefleisch wird im Vergleich zum eher schwachen Jahr 2014 mit einem Plus von 137 000 t oder 7,1 % auf 2,06 Mio t gerechnet.


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Kommentar: Ferkelpreise am Tiefpunkt? (31.7.2015)

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