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Soja künftig „entwaldungsfrei“

EU-Sojaimport: Südamerika hängt die USA ab

Keine Ölsaat importiert die EU in so großem Stil, wie die Sojabohne. Fast zwei Drittel stammen aus Brasilien. Die USA verlieren wichtige Marktanteile in Europa.

Lesezeit: 3 Minuten

In den ersten fünf Monaten des laufenden Wirtschaftsjahres hat die EU rund 5,8 Mio. t Sojabohnen eingeführt. Das sind fast 1 Mio. t weniger als im Vorjahreszeitraum. Unter den Lieferanten gab es große Veränderungen:

Hauptlieferanten für Soja in die EU blieben Brasilien und die USA. Das Mengenverhältnis zwischen den Exportnationen hat sich jedoch deutlich Richtung Südamerika verschoben. So kamen vom 01.07.-12.12.2021 zwei Drittel der EU-Sojabohnenimporte (3,4 Mio. t) aus Brasilien – eine Steigerung von fast 20 %. Demgegenüber lieferten die USA nur knapp 1,6 Mio. t, 840.000 t weniger als im Vorjahreszeitraum.

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Wirbelsturm Ida beschädigt wichtiges US-Exportterminal

Ein Grund für den deutlichen Rückgang der Lieferungen aus den USA dürften nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) die Schäden des Wirbelsturms Ida an den Exportterminals am Golf von Mexiko sein, welche die Exporte deutlich erschwerten. Drittwichtigster Lieferant bleibt Kanada mit 639.300 t, gefolgt von der Ukraine mit 104.911 t. Das entspricht einem Anteil von 11 % bzw. knapp 2 %.

Ölsaaten bald nur noch „entwaldungsfrei“?

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die EU-Kommission Ende November 2021 einen Vorschlag vorgelegt hat, mit dem sie zukünftige Anforderungen an den Nachweis eines entwaldungsfreien Bezuges unter anderem von Soja und Palmöl festlegen will. Die Kommission will damit der öffentlichen Diskussion über die Rohstoff-Herkünfte und die Transparenz der gesamten Warenkette Rechnung tragen.

Die UFOP betont, dass diese Anforderungen für die Biokraftstoffbranche nichts Neues sind. Bereits seit 2010 setzt sie entsprechende Anforderungen um. Dabei ist der datierte Nachweis, dass die Fläche bereits vor Januar 2008 als Anbaufläche genutzt wurde, ein besonders wichtiger Parameter.

UFOP: Aufwand muss verhältnismäßig bleiben

Mit Blick auf die beginnende Diskussion zur Umsetzung in Deutschland fordert die UFOP, dass der Umfang der Dokumentationspflichten für die betroffene Warenkette im Sinne der Umsetzbarkeit bzw. des Bürokratieaufwandes angemessen bzw. verhältnismäßig sein und sich an der Nachhaltigkeitszertifizierung im Biokraftstoffbereich orientieren müsse. „Doppelnachweise“ müssten verhindert werden.

Vergleichbare Standards immer wichtiger für internationalen Handel

Mit Blick auf den im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes nötigen fairen Wettbewerb hebt die UFOP den grundsätzlichen Regelungsbedarf hervor. So beruhe der Exportzuwachs im Falle von Brasilien nach Angaben der AMI auf der Nutzung zusätzlicher Flächen, die bisher jedoch mangels Erfassung nicht verortet werden könnten. Dieses Problem sei dank der Fortschritte der Satellitentechnik und des vom BMEL geförderten Projektes Global Risk Assessment Services (GRAS) zwar lösbar. Allerdings seien Verlagerungseffekte zu befürchten, wenn wichtige Importländer wie China keine analogen Standards für Importe vorgeben. International vereinbarte Nachhaltigkeitsstandards könnten somit unterlaufen werden und Verarbeitungsprodukte würden dann doch sprichwörtlich auf den europäischen Tellern landen. Diese Verlagerungseffekte und hiermit einhergehende Wettbewerbsbenachteiligung müssten vermieden werden, fordert die UFOP.

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