topplus Bürokratie bremst aus

Exportaussichten für die Ernährungsindustrie trüben sich ein

Die Exporterwartungen der deutschen Ernährungsindustrie haben sich verschlechtert. Unternehmen seien wegen geopolitischer Spannungen, steigender Kosten und regulatorische Komplexität verunsichert.

Lesezeit: 2 Minuten

Die deutsche Ernährungsindustrie blickt zunehmend pessimistisch in die Zukunft. Laut dem aktuellen Bericht „Exportindikator 2025“ erwarten die Unternehmen eine Verschlechterung des Agraraußenhandels. So hat sich der für den Bericht erhobene Indikator „Exportklima“ insgesamt abgeschwächt: Im Frühjahr 2025 lag er bei plus 17 Prozentpunkten und damit verglichen mit dem Vorjahreszeitraum 8 Punkte niedriger.

Vorgelegt wurde der Report von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und der AFC Management Consulting GmbH.

Molkerei- und Fleischbranche besonders belastet

Wie aus dem Report hervorgeht, belastet vor allem Bürokratie die Firmen. Laut der Umfrage ist über die Hälfte der befragten Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten an Exportbarrieren gescheitert. Besonders betroffen zeigten sich die Molkerei- und Fleischbranche sowie Hersteller alkoholfreier Getränke.

„Geopolitische Spannungen, steigende Kosten und eine zunehmende regulatorische Komplexität sorgen für Verunsicherung mit Blick auf die nahe Zukunft“, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter der AFC Consulting Group, Anselm Elles.

Handel diversifizieren

Laut dem Exportindikator wird es für Unternehmen immer zeit- und kostenintensiver, neue Märkte zu erschließen. So haben 56 % der befragten Betriebe angegeben, dass dies innerhalb der EU teurer geworden ist. Mit Blick auf Drittländern teilten 63 % diese Einschätzung.

Als Quelle der Unsicherheit wurden vor allem die US-Zölle genannt. Ein Viertel der Unternehmen rechnet demnach mit deutlichen bis starken Umsatzverlusten. Mögliche Gegenmaßnahmen der EU werden dagegen als weniger bedeutsam eingeschätzt. Lediglich 16% der Firmen erwarten leichte bis deutliche Einbußen, gute drei Viertel gar keine Auswirkungen auf die Umsätze.

Wirtschaft und Politik müssen jetzt zusammenarbeiten

„Unsere Unternehmen brauchen jetzt mehr denn je verlässliche Rahmenbedingungen, um ihre Stärken - Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit- auch international weiter ausspielen zu können“, erklärte BVE-Geschäftsführer Olivier Kölsch. Wirtschaft und Politik müssten nun gemeinsam die Handelsbeziehungen der deutschen Ernährungsindustrie weiter diversifizieren.

Etwa ein Drittel der befragten Unternehmen plant laut Bericht trotz der zunehmenden Unwägbarkeiten, neue Absatzmärkte zu erschließen. Im Fokus sollen EU-Länder außerhalb des DACH-Raums stehen, sowie Brasilien, China, Australien und weitere Länder Südostasiens.

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