Sowohl in Drittländer als auch in viele EU-Staaten wurden im Wirtschaftsjahr 2018/19 erneut mehr Pommes frites aus Westeuropa geliefert. Ohne Rohstoff aus der Ernte 2017 wäre das wohl nicht möglich gewesen.
Aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden summiert sich die Menge auf 1,44 Millionen Tonnen (Vorjahr 1,39 Millionen Tonnen), berichtet das EU-Statistikamt. Die knappe Versorgung mit Rohstoff scheint keine Auswirkungen gehabt zu haben.
Allerdings war das Mengenplus gegenüber anderen Jahren eher bescheiden. Im Durchschnitt kamen in den vergangenen acht Jahren jährlich rund 110.000 Tonnen hinzu, jüngst waren es lediglich 51.000 Tonnen gewesen. Erstaunlich, dass aus dem Land mit den größten dürrebedingten Ernteausfällen, Belgien, mit Abstand der größte Zuwachs abfloss.
Dagegen schrumpften die Ausfuhren der Niederlande leicht. In viele Länder wurden mehr Pommes frites exportiert. Nur in das seit ein paar Jahren zweitwichtigste Zielland Brasilien gingen erstmals bedeutsam weniger Pommes frites – statt 168.000 Tonnen nur noch 122.000 Tonnen. Besonders deutlich wuchs dagegen erneut der Export in die USA, die Mengen stiegen von 47.000 auf 83.000 Tonnen.
Briten brauchen Fritten
Die Verkäufe an Kunden in anderen EU-Staaten liegen bisher nur für elf Monate des Wirtschaftsjahres 2018/19 vor. Sie weisen für diesen Zeitraum ebenfalls ein Plus von 120.000 Tonnen auf 2,575 Millionen Tonnen aus. Selbst wenn der Absatz im Juni besonders gering gelaufen sein sollte, verhindert das wohl einen Rekord nicht.
Die wichtigste Bestimmung blieb mit Abstand Großbritannien, wohin bereits 669.000 Tonnen flossen, gefolgt von Frankreich, das 395.000 Tonnen aufnahm. Die Branche dürfte mit Spannung dem Brexit entgegensehen, der zu großen Behinderungen des Warenflusses führen könnte. AMI