Der FAO-Lebensmittelpreisindex ist im April 2022 gesunken, nachdem dieser im Vormonat deutlich nach oben gestiegen war. Der jüngste Rückgang beruht auf leichten Preisabschlägen bei Pflanzenölen und Getreide, teilte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) mit.
Im April 2022 lag der FAO-Lebensmittelpreisindex bei durchschnittlich 158,5 Punkten und damit 0,8% unter dem im März erreichten Allzeit-Hoch.
Der FAO-Lebensmittelpreisindex bildet monatliche Preisänderungen eines Korbs international gehandelter Nahrungsmittelrohstoffe ab.
Der FAO-Pflanzenölpreisindex ging im April um 5,7% zurück und büßte damit fast ein Drittel seines im März registrierten Anstiegs ein. Verantwortlich dafür war laut FAO eine gedrosselte Nachfrage, die sich in niedrigeren Preisen für Palm-, Sonnenblumen- und Sojaöl niederschlug. Dabei bremsten Unsicherheiten hinsichtlich der Exportverfügbarkeiten in Indonesien, dem weltweit führenden Exporteur von Palmöl, einen weiteren Rückgang der Notierungen.
Der FAO-Getreidepreisindex gab im April um 0,7 Punkte nach, was sich in erster Linie aus dem Rückgang der weltweiten Maispreise um 3% ergab. Die internationalen Notierungen für Weizen stiegen dagegen um 0,2%, bedingt durch die anhaltende Blockade wichtiger Häfen in der Ukraine sowie Bedenken hinsichtlich der Erntebedingungen in den USA. Größere Weizenlieferungen aus Indien und unerwartet hohe Exporte aus Russland zügelten das Preisplus bei dieser Kulturart.
Unterdessen stieg der FAO-Zuckerpreisindex um 3,3%. Treibende Faktoren waren höhere Ethanolpreise sowie Bedenken über den langsamen Beginn der Ernte 2022 in Brasilien, dem weltgrößten Zuckerexporteur.
Neuer Rekord bei Fleisch
Ein neues Rekordhoch erreichte der FAO-Fleischpreisindex mit +2,2% gegenüber dem Vormonat. Die FAO berichtete von Preiszuwächsen für Geflügel-, Schweine- und Rindfleisch. Dabei wurden die Geflügelfleischpreise durch Unterbrechungen der Exporte aus der Ukraine und zunehmende Ausbrüche der Vogelgrippe in der nördlichen Hemisphäre beeinflusst. Im Gegensatz dazu lagen die Notierungen für Schaffleisch im Durchschnitt geringfügig niedriger.
Der FAO-Milchpreisindex kletterte im April um 0,9% nach oben. Den Ausschlag dafür gab die anhaltende weltweite Versorgungsknappheit, da die Milchproduktion in Westeuropa und Ozeanien weiterhin unter ihrem saisonalen Niveau lag. Weltweit stiegen die Butterpreise nach einem Nachfrageschub im Zusammenhang mit der derzeitigen Knappheit bei Sonnenblumenöl und Margarine am stärksten, so die FAO.