Die Preise für landwirtschaftliche Rohstoffe am Weltmarkt haben sich im August 2017 unterschiedlich entwickelt, im Durchschnitt gaben sie aber nach einem zuvor dreimonatigen Anstieg nach.
Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zufolge, sank der von ihr berechnete Preisindex gegenüber Juli um 1,3% auf 176,6 Punkte; verglichen mit dem Vorjahresmonat war das aber noch ein Plus von 6%, berichtet Agra Europe. Die Index-Berechnung basiert auf monatlichen Preisänderungen eines Korbes international gehandelter Agrarrohstoffe.
Zur jüngsten Verbilligung trugen laut FAO vor allem die niedrigeren Getreidepreise bei. Die betreffende Messzahl verringerte sich im Vergleich zu dem im Juli erreichten Jahreshöchstwert um 5,4% auf 153,4 Punkte. Verantwortlich dafür war das umfangreiche globale Angebot. Außerdem hätten sich die Ernteaussichten in der exportorientierten Schwarzmeerregion verbessert.
Rückläufig war auch der Subindex für Zucker, der im August mit 203,9 Punkten das Vormonatsniveau um 1,7% verfehlte. Auslöser dafür waren den Marktexperten zufolge die guten Perspektiven für die Zuckerrohrernte in wichtigen Erzeugerländern wie Brasilien, Thailand und Indien. Hinzu kamen laut FAO hohe Importzölle Chinas und Indiens, wodurch die Weltmarktnachfrage nachließ.
Abwärts ging es im August außerdem für den Subindex für Fleisch, und zwar im Vergleich zum Vormonat um 1,2% auf 172,4 Punkte. Als Ursache sehen die Fachleute hier die Verbilligung von Rindfleisch als Folge umfangreicherer australischer Exporte und eines höheren Inlandsangebotes in den USA.
Dagegen konnten die Preise für Pflanzenöle nach einem zwei Monate währenden Rückgang wieder etwas an Boden gewinnen: Der betreffende Teilindex stieg um 2,5% auf 164,4 Punkte. Als Gründe nennt die FAO vor allem höhere Preise für Palmöl als Folge der kleiner als erwarteten Erzeugung in Südostasien und die stabile Nachfrage am Weltmarkt.
Der Subindex für Milcherzeugnisse legte um 1,4% auf 219,7 Punkte zu; damit wurde das Vorjahresniveau zwar um 42% übertroffen, aber das Hoch vom Februar 2014 um 20% verfehlt. Vor allem die Verteuerung der Butter- und Vollmilchpulverpreise habe für den weiteren Anstieg des Milchindex gesorgt, erläuterten die Analysten aus Rom.