Die globalen Preise für ausgewählte Agrarrohstoffe waren im September im Vergleich zum Vormonat stabil, teilte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) mit. Niedrigere Zuckerpreise wurden durch höhere Notierungen für pflanzliche Öle und Fleisch ausgeglichen, nahezu unverändert blieb der FAO-Index für Getreide, zitiert aiz.info aus der Veröffentlichung.
Im Durchschnitt lag der FAO-Lebensmittelpreisindex, der die monatlichen Preisänderungen eines Korbs international gehandelter Lebensmittel abbildet, im September 2019 bei 170 Punkten und damit praktisch auf dem Niveau vom August 2019 sowie 3,3% über dem Wert des gleichen Monats im Jahr 2018.
Der FAO-Getreidepreisindex betrug im September durchschnittlich 157,6 Punkte und war damit nahezu ident mit dem August-Durchschnitt, so aiz.info weiter. Im Vergleich zum Vorjahreswert ist das ein Minus von 3,9% oder 6,4 Punkten. Die Preise der wichtigsten Getreidearten bewegten sich allerdings in unterschiedliche Richtungen. Einerseits notierten die Weizenpreise wegen reger Handelsaktivitäten im September fester, lagen aufgrund der guten Angebotslage dennoch um 11% weit unter dem Vorjahresniveau. Andererseits zeigten die Maisnotierungen wegen reichlicher Exportware sowohl in Ländern auf der südlichen als auch der nördlichen Hemisphäre nach unten, berichtet die FAO.
FAO-Pflanzenölpreisindex aus Höchststand seit 13 Monaten
Der FAO-Pflanzenölpreisindex ist im September auf seinen höchsten Stand seit 13 Monaten geklettert. Der leichte Anstieg um 1,4% oder 1,8 Punkte auf durchschnittlich 135,7 Punkte basiert hauptsächlich auf höhere Notierungen für Palm- und Rapsöl. Die Preise für Soja- und Sonnenblumenöl gaben im Monatsvergleich dagegen nach. Eine stetige Importnachfrage aus Indien und China stützte die Preise für Palmöl, und für Rapsöl waren weniger attraktive Produktionsbedingungen in der EU sowie eine solide Nachfrage aus dem Biodieselsektor laut FAO die Gründe für den Preiszuwachs. Außerdem profitierten die Pflanzenölwerte von den steigenden Rohölpreisen. Bei Soja- und Sonnenblumenöl lasteten gute Ernteaussichten in der Schwarzmeerregion sowie eine schwache globale Importnachfrage auf den Notierungen.
Der FAO-Milchpreisindex lag im September mit durchschnittlich 193,4 Punkten um 0,6% oder 1,1 Punkte unter dem Vormonat, aber immer noch um 1,3% über dem Wert des Vorjahresmonats. Zum Rückgang bei Käse und Butter trugen laut FAO ein moderater Anstieg der Exportverfügbarkeiten, vor allem in Neuseeland, wo sich die Milchproduktion dem saisonalen Höchststand nähert, bei. Die Preise für Mager- und Vollmilchpulver haben sich aufgrund einer starken Importnachfrage bei einem gleichzeitig begrenzten Exportangebot, insbesondere in Europa, gefestigt.
Beim FAO-Preisindex für Fleisch setzte sich auch im September der seit Februar 2019 beobachtete monatliche Preisanstieg fort. Das jüngste Plus mit 0,8% oder 1,4 Punkte gegenüber August ergab einen Durchschnittswert von 181,5 Punkten. Im September reagierten die Notierungen für Schaf- und Rindfleisch weiter positiv auf eine solide Importnachfrage, insbesondere aus China, auch wenn mehr Exportware aus Ozeanien zur Verfügung stand, teilte die FAO mit.
Während die inländischen Schweinefleischpreise in China - dem weltweit größten Markt - auf dem hohen Niveau des Vormonats blieben, gingen die Notierungen auf den internationalen Märkten aufgrund des gestiegenen Exportangebots in Europa tendenziell zurück. Die Preise für Geflügelfleisch notierten stabil, da die Exporte ausreichten, um der Importnachfrage nachzukommen.
FAO-Preisindex für Zucker rutschte ab
Der FAO-Zuckerpreisindex rutschte im September um knapp 3,9% oder 6,8 Punkte auf durchschnittlich 168 Punkte im Vergleich zum Monat davor deutlich ab. Das Minus führt die FAO in erster Linie auf gute Produktionsaussichten für die kommende Vermarktungssaison 2019/20 zurück. Darüber hinaus trugen schwächere internationale Energiepreise in der zweiten Septemberhälfte zum Rückgang der globalen Zuckerpreise bei, da die Erzeuger den Einsatz von Zuckerrohr zur Herstellung von Ethanol, insbesondere in Brasilien, reduzierten.