Trotz des ungewöhnlichen Erntejahres sieht der Präsident der Agrargewerblichen Wirtschaft, Bruno Fehse, keinen Grund für einen Preisschub bei den Grundnahrungsmitteln wie 2007. Dazu seien die weltweiten Lager noch gut gefüllt. "Wir rechnen nicht mit einer Preisschwäche. Der Export wird auch in diesem Jahr die Preise maßgeblich stützen", so Fehse. Seiner Meinung nach wird aber die derzeitige Preisdifferenz zwischen Futter- und Brotweizen zusammenschmelzen.
Sorge bereitet Fehse die Bewertung der Partien, die der Handel jetzt noch bekommt. Diese Partien hätten nicht nur Fallzahlprobleme, teilweise sei Auswuchs bis zu 30 % zu erkennen. "Eine finanzielle Bewertung ist derzeit nicht möglich, bei solchen Qualitätsverlusten müssen wir prüfen, welche Verwendungsmöglichkeit hier noch möglich ist", erläutert Fehse.
Weiterhin wies er beim Nacherntegespräch am Donnerstag darauf hin, dass die derzeitigen Aussaatbedingungen, die den Grundstein zur Ernte 2011 legen, alles andere als ideal seien. Aufgrund der Witterungsbedingungen werde das Zeitfenster für eine Aussaat immer kleiner. In vielen Regionen Ostdeutschlands sei nicht einmal mehr eine vernünftige Bodenvorbereitung möglich. Hohe Raps- und Weizenpreise signalisierten heute beste Vermarktungsaussichten auch für die Ernte 2011.