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Ferkeldefizit wird massiv steigen

Der Bundesratentscheid wird den Strukturwandel beschleunigen, das ist sicher. Aber was heißt das konkret? Heribert Breker von der Landwirtschaftskammer NRW hat mal nachgerechnet.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Sauenhaltung in Deutschland ist schon in den letzten zehn Jahren um mehr als 20 % gesunken. Dieser Strukturwandel fand vorrangig in den süddeutschen Ländern Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen statt, die zwischen 40 bis 50 % ihrer bäuerlichen Sauenbestände verloren haben. Aber auch in den Hochburgen der deutschen Schweinehaltung Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind die Sauenzahlen um rd. 20 % gefallen. Hohe Verluste um 25 % weist auch das Land Schleswig-Holstein aus.

Höhere Ferkelleistung kompensierten den Rückgang, aber nicht in voller Höhe. In diese Lücke stießen die Dänen und Holländer, die mittlerweile 11,5 Mio. Ferkel bzw. rund 20 % unseres Bedarfs decken.

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Lohnt der Umbau?

Die neue Tierhaltungsverordnung wird aufgrund der hohen Umbaukosten insbesondere kleinere und unrentable Betriebe aus dem Markt drängen. Aber auch bei größeren Sauenanlagen können die Umbaumaßnahmen aus baurechtlichen bzw. räumlichen Gründen zu einer Verkleinerung führen. Eine Bestandsvergrößerung ist explizit ein Ausschlussgrund für staatliche Zuschüsse beim Umbau.

Die zur Verfügung gestellten öffentlichen Mittel von 300 Mio. € wirken nur auf den ersten Blick üppig. Bezogen auf die aktuellen Sauenplätze von 1,77 Mio. sind es gerade mal 170 € je Platz. Experten sehen die Umbaukosten aber eher bei mehreren 1.000 € je Platz. Hinzu kommen Einkommensausfälle während und nach der Umbauphase.

Ferkeldefizit steigt auf 16 Mio.

Unterstellt man für das kommende Jahrzehnt nur eine Fortsetzung des bisherigen Bestandsabbaus, dann werden 2030 in Deutschland nur noch 1,24 Mio. Sauen gehalten. Demnach dürfte es künftig jährlich nur noch gut 27 Mio. Mastschweine aus inländischer Herkunft geben, statt der bisherigen knapp 35 Mio. Schlachttiere.

Selbst wenn der Mastschweinebestand 2030 - wie in den zurückliegenden zehn Jahren - um 8 % schrumpft, steigt das Ferkeldefizit von derzeit 12 Mio. auf 16 Mio. Tiere an.

Ob die Schweinehalter in Dänemark und Holland das ausgleichen können, ist fraglich. Sie stoßen selbst aus Umweltgründen an ihre Grenzen. Möglicherweise liefern die Dänen dann weniger Ferkel nach Polen. Andere Nachbarländer haben nicht das Potenzial, zusätzliche Ferkel in Millionenhöhe zu liefern.

Fazit:

Die neue Haltungsverordnung beschleunigt den Abbau der bäuerlichen Ferkelerzeugung und begünstigt kostengünstige Großbestände und fördert den wachsenden Import von Ferkeln aus dem Ausland. Deutsche Schweinehaltung insgesamt wird beschleunigt schrumpfen.

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