Die Ferkelnotierungen haben sich etwas von ihrem historischen Tief erholt. Üblicherweise ziehen zu dieser Jahreszeit Nachfrage und Preise für Einstalltiere allerdings deutlich zügiger an, weil die Mäster mit diesen Schweinen im Februar/März am Markt sind. Dann sind bessere Preise zu erwarten. Doch die Unsicherheit und die explodierenden Futterkosten bremsen auch weiterhin die Einstallbereitschaft.
Das Ferkelangebot wird jedenfalls in den nächsten Monaten zurückgehen:
- Zum Stichtag Mai 2021 lagen die Sauenzahlen bereits rund 4 % unter dem Vorjahresniveau. Und Marktteilnehmer erwarten, dass sich dieser Trend seitdem noch beschleunigt hat.
- Diese Erwartung bestätigen auch Besamungsstationen. „Wir haben im bisherigen Jahresverlauf 13 % weniger Spermatuben verkauft als im Vorjahr“, berichtet ein Vertreter. Selbst größere Betriebe mit 500 Sauen und mehr würden wegen des wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Drucks das Handtuch werfen.
- Aus dem Ausland lässt der Druck nach. Von niederländischen Betrieben kommen derzeit wöchentlich 20 000 bis 30 000 Ferkel weniger zu uns. Die Lieferungen aus Dänemark sind zwar weiterhin recht stabil. Die jüngste Viehzählung dort ergab jedoch, dass auch dänische Sauenhalter abstocken.
Vor diesem Hintergrund ist eine weitere Erholung der Ferkelnotierungen wahrscheinlich. „Diese würde sich beschleunigen, wenn die Schlachterlöse anziehen“, erklärt ein Viehhändler.