Die Landwirtschaftsselbstverwaltung der Wojewodschaft Lodz hat aufgrund der anhaltenden Rekordpreise bei Mineraldünger die Regierung in Warschau zu Jahresbeginn dazu aufgerufen, die Einführung einer temporären Hilfszahlung für den Düngerkauf zu prüfen. Ansonsten drohten in diesem Jahr deutliche Ertragseinbußen und mögliche Engpässe bei Ackerfrüchten.
Die Fachvertreter plädieren für einen Zuschuss von umgerechnet 108 Euro/ha, um wenigstens einen Teil der Preissteigerungen abzufedern. Bisher geht das polnische Landwirtschaftsministerium aber darauf nicht ein. Ressortchef Henryk Kowalczyk stufte die aktuellen Düngerpreise mit beispielsweise etwa 560 Euro/t für Ammoniumnitrat zwar als „hoch, aber für die Landwirte noch akzeptabel“ ein. Zudem wies der Minister darauf hin, dass er sein Haus angewiesen habe, die Auszahlung der Direktbeihilfen zu beschleunigen, auch um den Kauf von Produktionsmitteln zu ermöglichen.
Ungeachtet dessen rechnet auch Kowalczyk wegen der Preissteigerungen auf der landwirtschaftlichen Kostenseite mit weiter anziehenden Lebensmittelpreisen. Aus diesem Grund habe die polnische Regierung beispielsweise mit der angekündigten befristeten Absenkung der Mehrwertsteuer für bestimmte Lebensmittel einen „Antiinflationsschirm“ aufgespannt, erklärte der Minister gegenüber der polnischen Presseagentur.