Mit einer großen Weichweizenernte, die von dem französischen Agrarunternehmen Agritel auf 39,2 Millionen Tonnen geschätzt wird und damit die zweithöchste Erzeugungsmenge in den vergangenen 20 Jahren darstellt, stehen die französischen Marktteilnehmer nun vor der großen Herausforderung, diese zu verkaufen.
Bis Juni 2020 müssten der Schätzung zufolge 20,1 Millionen Tonnen am Weltmarkt verkauft werden, davon allein 11,3 Millionen Tonnen an Drittstaaten. Es wird mit einer Ausfuhrmenge von fünf Millionen Tonnen nach Algerien gerechnet, wobei deutsche und baltische Ausfuhren eine große Konkurrenz darstellen. Subsahara-Afrika könnte ebenfalls ein Ziel französischer Exporte darstellen, allerdings müssen weitere Absatzwege gefunden werden.
Seit den vergangenen drei Monaten liegen die Weizenpreise vergleichsweise niedrig und sanken seit Anfang Juni um rund 20,50 Euro je Tonne auf 153 Euro je Tonne, während die Preise im Vorjahr Anfang August 200 Euro je Tonne überschritten hatten. Das macht französischen Weizen konkurrenzstärker gegenüber der Ware vom Schwarzen Meer. Gleichzeitig bleibt Weizen damit als Futtermittelkomponente wettbewerbsfähiger als Mais, was zusätzliche Marktchancen in Europa darstellt. Geringe Ernten in Spanien und Portugal dürften zudem die Nachfrage der beiden Länder erhöhen. AMI