Die Konsumkartoffelernte in Frankreich sollte dieses Jahr schon nach Einschätzung des französischen Landwirtschaftsministeriums (Agreste) im August einen Rekord erreichen. Nun legten die Statistiker noch einmal weitere 300.000 Tonnen drauf, so dass im Wirtschaftsjahr 2020/21 vermutlich 6,9 Millionen Tonnen Konsumkartoffeln verwertet werden müssen, 350.000 Tonnen mehr als im Vorjahr. Ausschlaggebend für die jüngste Korrektur nach oben war die Erkenntnis, dass der Anbau doch deutlich stärker ausgedehnt wurde. Zunächst war von 1.000 Hektar ausgegangen worden, nun sollen es rund 7.000 Hektar mehr als 2019 sein, somit insgesamt 160.000 Hektar. Aber auch bezüglich des Ertrags sehen die Experten größere Mengen als noch einen Monat zuvor. Nicht nur das, sie gehen auch davon aus, dass die Erträge größer als 2019 und größer als im fünfjährigen Mittel sind. Das gaben die Ergebnisse der Proberodungen des Verbands der Kartoffelanbauer in Frankreichs (UNPT) nicht her. Diese deuten eher auf ein Vorjahresniveau hin.

Besonders deutlich klaffen die Annahmen zwischen den Praktikern und dem Ministerium bei den Erträgen von Stärkekartoffeln auseinander. Da bei diesen kaum Beregnung vorhanden ist, sieht UNPT die Erträge auf einem Rekordtiefstand. Die vierten Proberodungen dieser Saison brachten 29 Tonnen je Hektar zu Tage. Das Ministerium gibt dagegen 43,5 Tonnen je Hektar an, was mehr als im Vorjahr wären. Zusätzlich wurde die Anbaufläche um 2.000 Hektar auf 24.000 Hektar ausgeweitet. Treffen die Annahmen des Ministeriums zu und werden noch Früh- und Pflanzkartoffeln hinzugezählt, so wären in Frankreich dieses Jahr insgesamt 8,9 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet worden, so viel, wie noch nie. AMI