Damit bleiben die offiziellen Angaben allerdings unter den Aussagen der Analysten von Agritel, die zuletzt von 39,2 Millionen Tonnen sprachen und damit die Weichweizenernte 2019, nach 2015, als die zweitgrößte aller Zeiten einstuften. Auf jeden Fall überragt das überdurchschnittliche, diesjährige Ergebnis die schwachen 34 Millionen Tonnen des Vorjahres. Mit durchschnittlichen 76,1 Dezitonnen je Hektar wurde im Schnitt acht Prozent mehr geerntet als üblich. Ohne die beiden Hitzewellen im Juni und Juli wäre sogar noch eine größere Ernte möglich gewesen, so die Marktteilnehmer. Allein die um drei Prozent größere Anbaufläche hatte schon frühzeitig für eine größere Weichweizenernte als im Vorjahr gesprochen. Das Ertragsplus, dass nach vorläufigen Angaben des Ministeriums beim Winterweichweizen neun Prozent und beim Sommerweichweizen sechs Prozent beträgt, tat sein Übriges.
Ebenfalls größer als bislang gedacht, soll die Gerstenernte ausgefallen sein. Die aktuelle Schätzung liegt bei 13,4 Millionen Tonnen, fast ein Fünftel mehr als im Vorjahr und 15 Prozent mehr als im langjährigen Durchschnitt. Allein die Wintergerstenernte überragen das Vorjahresergebnis um elf Prozent, und die Sommergerstenernte profitiert von der fast 30 Prozent größeren Anbaufläche und den um neun Prozent höheren Erträgen. Mit 4.265 Millionen Tonnen ist nicht nur fast doppelt so viel wie im Vorjahr geerntet worden, sondern nach 2012 die zweitgrößte Ernte aller Zeiten.
Im August veröffentlichte das Landwirtschaftsministerium erstmals die Ernteprognose 2019 für Mais. Dabei geht sie von einer größeren Körnermaisfläche als im Vorjahr aus, allerdings werden aufgrund der Trockenheit geringere Erträge erwartet. So wurden Anfang August die Feldbestandsbonituren zurückgenommen. Die Schätzung liegt bei 13,4 Millionen Tonnen und damit zwar fünf Prozent über Vorjahr, aber sechs Prozent unter dem langjährigen Mittel. Die Silomaiserzeugung wird auf 16,7 Millionen Tonnen geschätzt und somit drei Prozent unter dem Vorjahresniveau. AMI