Die entsprechend der Cairns-Gruppe zusammengeschlossenen Bauernverbände aus Australien, Argentinien, Brasilien, Neuseeland und Uruguay haben davor gewarnt, Agrarmärkte wegen der Corona-Pandemie abzuschotten.
Nur ein „freier, fairer und offener Handel zwischen Nationen im Rahmen eines auf internationalen Regeln basierenden Systems kann sicherstellen, dass die Ernährungssicherheit inmitten der Covid-19-Pandemie nicht beeinträchtigt wird“, heißt es in einer Stellungnahme von Anfang Juni.
Die Verbände unterstützen damit ausdrücklich die gemeinsame Erklärung der Leiter der Welthandelsorganisation (WTO), der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von Ende März, in der weltweit die Regierungen dazu aufgerufen wurden, die Auswirkungen von Grenzbeschränkungen auf den Handel mit Lebensmitteln zu minimieren. Die G20-Handelsminister hatten sich Mitte Mai ähnlich positioniert und in einer Erklärung zugesagt, keine Ausfuhrbeschränkungen auf Agrarprodukte zu verhängen.
Die Bauernverbände der Cairns-Guppe sprechen sich zudem dafür aus, die globale Handelsliberalisierung zu beschleunigen und die WTO zu reformieren. Die Maximierung des komparativen Vorteils jedes Landes und die effiziente Verteilung von Nahrungsmitteln über den Agrarhandel seien von entscheidender Bedeutung, um die Auswirkungen von Covid-19 zu begrenzen und ausreichende Mengen an Nahrungsmitteln zur Verfügung zu stellen. Durch die Verringerung handelsverzerrender Maßnahmen wie Subventionen, Zölle und nichttarifärer Maßnahmen könnten die Nationen die globale Ernährungssicherheit nicht nur während der Corona-Pandemie, sondern auch in Zukunft verbessern.
Die Bauernverbände der freihandelsorientierten Cairns-Gruppe zeigten sich alarmiert über Berichte, dass einige Länder Entscheidungen zur Einschränkung des Lebensmittelhandels getroffen hätten. Dies könne durch die Störung des Agrarhandels den Ärmsten der Welt Schaden zufügen, wie die Vergangenheit bereits gezeigt habe, warnte die Gruppe. Alle Staaten sollten sich deshalb dem Druck widersetzen und keine Lebensmittelexporte aussetzen. Das Funktionieren der internationalen Lieferketten sei aufrechtzuerhalten, um eine effiziente Verteilung von Lebensmitteln sicherzustellen.