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Futterkontrakte absichern oder mit Tagespreisen auf sinkende Kurse setzen?

Futter ist teuer und die weitere Preisentwicklung unkalkulierbar. Wie sollten Tierhalter darauf reagieren?

Lesezeit: 3 Minuten

Unser Autor: Heribert Breker, Landwirtschaftskammer NRW

Die Futtermittelpreise werden derzeit durch unvorhersehbare Faktoren wie Ukrainekrieg, Energiekrise, hohe Inflation, drohende Wirtschaftsrezession und nicht zuletzt die ASP-Gefahr beeinflusst. Trotzdem müssen Tierhalter entscheiden, ob sie nun absichern oder mit Tagespreisen auf sinkende Kurse setzen?

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Fakt ist: Nach den Höchstständen im Mai haben die Mischfutterpreise immerhin um 10 bis 15 % nachgegeben. Die neue Ernte sorgt auch in einem Ausnahmejahr für ein saisonal steigendes Angebot bei den Komponenten. Zudem bringt das Hoffen auf mehr Exporte aus dem Schwarzmeerraum immer wieder Preisschwächen.

Dennoch ist das Kursniveau im Vergleich zu früheren Jahren immer noch sehr hoch. Auch ohne den Ukraine­effekt ist die weltweite Versorgung bei Getreide und Eiweißträgern nicht üppig. Die Vorräte zum Ende der Saison sind bei Getreide im Verhältnis zum Verbrauch in den letzten drei Jahren stetig zurückgegangen. Nach den jüngsten Prognosen reichen die Endbestände gerade mal für drei Monate.

Zu der knappen Versorgung kommt eine Verdoppelung der Transportkosten hinzu. Zunächst hatte die Covid-Pandemie Fracht- und Umschlagskapazitäten eingeschränkt. Nun kommen noch höhere Energiepreise hinzu.

Was bringt 2022/23?

Richtungsweisend dürften im neuen Wirtschaftsjahr die Kriegsfolgen bleiben. Aus alter und neuer Ernte stehen der Ukraine nach Expertenschätzung rund 50 Mio. t Mais und Weizen für den Export zur Verfügung. Das sind immerhin etwa 12 % des Weltgetreidehandels.

Der größte Teil davon wird normalerweise vor Wintereinbruch verschifft. In den nächsten 100 Tagen wären dafür täglich fünf bis sieben Frachter von je 50.000 t erforderlich. Ob das reibungslos gelingt, ist fraglich. Bei Behinderungen bzw. Ausfällen drohen sofort wieder Preisaufschläge.

Nutzen Sie die Nacherntezeit für Vorkontrakte! - Heribert Breker

Abgesehen davon überwiegen auch sonst preisstützende Faktoren:

  • Die weltweit aufnahmefähigen Importmärkte locken mit hohen Preisen.
  • Der niedrige Eurokurs begünstigt die EU-Ausfuhren, während Einfuhren uninteressant sind.
  • Das knappe Erdgas treibt die N-Düngernotierungen nach der Sommerpause schon wieder an. Hohe Düngerkosten und fehlende Niederschläge in vielen Regionen der Welt dürften die Erträge beim Getreide in der neuen Saison kaum steigen lassen.

Einkaufsrisiko streuen

Auf die früher üblichen Mischfutterpreise zwischen 25 bis 30 € je dt sollten Schweine- und Rinderhalter daher nicht warten. Die Ernte- und Nacherntezeit bietet jedoch eine erste Chance für Vorkontrakte. Je nach Finanzlage des Betriebes und persönlicher Risikobereitschaft sollten entsprechende Mengen gekauft werden.

Und wenn die Getreideexporte durch das Schwarze Meer tatsächlich einigermaßen verlässlich werden, dürften die Preise weiter nachgeben. Dann werden weitere Teilkäufe beim Mischfutter interessant.

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