GEA, Hersteller von Melktechnik, will seine Gruppe umstrukturieren und dazu bis 2017 etwa 1.450 von 18.000 Stellen abbauen. Größter Einzelstandort des weltweit agierenden Unternehmens mit Hauptsitz in Düsseldorf ist die GEA Westfalia Separator mit etwa 2.000 Beschäftigten in Oelde.
Hier sollen 220 Stellen wegfallen, weshalb die Angestellten am Donnerstag vor den Werktoren protestierten. Jeder, der am Morgen seine Arbeit antrat, bekam ein Flugblatt. Darauf erinnert die Konzernführung an die hochgehaltenen Werte der GEA: "We live our values" – "Wir leben unsere Werte" , heißt es da. "Was sind denn das für Werte, wenn die in Düsseldorf so mit uns verfahren?", fragt ein Mann, der gerade seinen Dienst antritt.
Seit dieser Woche arbeiten nun vorwiegend Mitarbeiter der Verwaltung und des Vertriebs ihre potentiellen Nachfolger ein, berichtet der WDR. Sie stammen meist aus Rumänien und von den Philippinen und sollen dort in den dann ausgelagerten Konzernteilen arbeiten. "Der IT-Service arbeitet dann demnächst aus Manila", so eine Beschäftigte. Klar, dass ein solches Vorgehen die Stimmung unter der Belegschaft auf den Nullpunkt sinken lässt. "Unsere Mitarbeiter sind demoralisiert. Sie arbeiten täglich ein Stückchen mehr auf ihre Abschaffung hin", meint Rita Dahn, Betriebsratsvorsitzende in Oelde.
Nach Informationen der Zeitung „Die Glocke“ gibt es bislang nur ein Grobkonzept, bis Jahresende sollen dann die Details feststehen. Ein Ziel des Programms „Fit for 2020“ soll eine weltweite Standardisierung von Prozessen in Verwaltung und Vertrieb sowie eine Verschlankung der Organisationsstruktur sein.
Der Standort Oelde sei aber laut Unternehmensangaben weiterhin wichtig. GEA hatte hier zuletzt deutlich investiert. Das modernste Separatoren-Werk der Welt, wie es heißt, wurde erst im vergangenen Jahr in Betrieb genommen.
Mit dem Abbau von rund 6 % aller Mitarbeiter erhofft sich das Gesamtunternehmen vom Jahr 2017 an jährliche Einsparungen von 100 Mio. Euro. 5.500 Mitarbeiter hat die Gea Group in Deutschland. Über drei Jahre könnten hier demnach etwa 350 Stellen abgebaut werden – dem Unternehmenssprecher zufolge „sehr selektiv“ und eher auf „höheren Ebenen“.
Grundsätzlich plant die Gruppe im Rahmen von „Fit for 2020“ die Konzentration auf die künftig nur noch zwei Geschäftsbereiche Equipment und Solutions. Bislang ist die GEA Westfalia Separator Group mit Sitz in Oelde eine von drei Einheiten des Segments Mechanical Equipment. Dieses gehe im neuen Geschäftsbereich Equipment auf.