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Geht den Getreidepreisen die Puste aus?

Anbauer hoffen auch weiterhin auf attraktive Getreideerlöse. Der Spielraum nach oben scheint aber ausgereizt zu sein. Etliche Marktbeteiligte rechnen mit einer frühen und reichlichen Ernte 2021.

Lesezeit: 3 Minuten

Unbestritten: Die Notierungen für Brot- und Futtergetreide bewegen sich bis auf wenige Ausnahmen (Roggen und Braugerste) auf einem Niveau, von dem selbst Optimisten vor wenigen Monaten nicht zu träumen gewagt hatten.

In den vergangenen Wochen kam aber zuerst an den Terminbörsen und später auch am Kassamarkt etwas Druck auf. Heimische Verarbeiter ergänzten ihre Rohstoffvorräte zögernder als zuvor – einige wähnen sich schon bis zur nächsten Ernte versorgt. Außerdem wirft die Saison 2021/22 ihren Schatten voraus, und zwar in Form optimistischer Ernteprognosen.

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IGC erwartet neuen Rekord

Der Internationale Getreiderat (IGC) rechnet mit einer weltweiten Ernte von 2,3 Mrd. t Getreide (ohne Reis). Das wäre ein Plus von fast 3 % gegenüber 2020/21. Das Preis­niveau der vergangenen Monate hat in vielen Regionen zu Anbauausweitungen geführt. Zudem ist mehr Geld für Dünger, Pflanzenschutz usw. vorhanden, berichten Beobachter.

Kräftige Erntesteigerungen erwartet der IGC vor allem bei Weizen und Mais. Allerdings sollen auch die Verbräuche spürbar zulegen. Dies sind die Eckdaten des IGC:­

Er beziffert die globale Weizenernte 2021/22 auf 790 Mio. t (+2 %; siehe Übersicht). Der Verbrauch steigt ebenfalls. Trotzdem wachsen die Vorräte bis Mitte 2022 um 12 Mio. t an. Dann sollen weltweit 304 Mio. t Weizen lagern, also etwa 39 % des Jahresverbrauchs. Letzteres ist auf den ersten Blick ein beruhigendes Sicherheitspolster.­

Die globale Maiserzeugung soll laut IGC 2021/22 auf fast 1,2 Mrd. t steigen (+5 %). Der Bedarf liegt nach Meinung der Beobachter allerdings knapp darüber. Deshalb sinken die Vorräte bis Mitte 2022 auf 258 Mio. t (21 % des Jahresverbrauchs).

Es versteht sich, dass diese Prognosen eine Steilvorlage für diejenigen sind, die auf sinkende Getreidepreise spekulieren. Auch einigen Händlern kommt jedes Argument recht, mit dem man „Landwirten überzogene Erwartungen ausreden“ könnte. Davon sollten sich Getreideerzeuger jedoch nicht verunsichern lassen.

Die Gunst der Stunde nutzen

Bei genauerer Analyse der IGC-Prognosen kann von einem Überangebot an Getreide keine Rede sein. Die Vorräte der führenden Weizen- und Maisexporteure bleiben 2021/22 unverändert. Und bei anderen Getreidearten, vor ­allem bei Gerste und Roggen, rechnen die Londoner Experten weltweit sogar mit teils spürbaren Produktionsrückgängen.

Außerdem – und das ist ein Punkt, den viele Kritiker bemängeln: Bis zur Ernte kann sich das Blatt in puncto Mengen und Qualitäten durchaus wieder wenden. Falls das Wetter nicht mitspielt, müssen der IGC und andere Organisationen ihre Erntevorhersagen also eventuell wieder deutlich nach unten korrigieren. Das würde den Preisen Auftrieb geben.

Darauf sollten Landwirte allerdings nicht spekulieren. Falls Sie noch keine Vorkontrakte für die Ernte 2021 abgeschlossen haben, sollten Sie das nachholen, solange noch halbwegs attraktive Preise ausgelobt werden. Das gilt besonders für die Mengen, die Sie auf jeden Fall direkt nach dem Drusch vermarkten wollen oder mangels Lagerraum abgeben müssen.

Wenn erst die Mähdrescher laufen, droht saisonaler Preisdruck, und die meisten Erfasser lassen dann kaum noch über Preise und Abrechnungskonditionen mit sich reden. Gut, wenn man dann auf der sicheren Seite ist.

Wer über sehr gute Nerven und das entsprechende finanzielle Polster verfügt, könnte natürlich darauf warten, dass die Getreidepreise auch im Jahr 2021 kurz vor dem Erntestart für einige Tage sprunghaft kräftig anziehen, z. B. wegen schlechter Witterungsbedingungen. Dass diese Rechnung aufgeht, ist aber hochspekulativ.

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