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Bayern

Genossenschaften: Durchwachsenes Jahr 2020

Der Genossenschaftsverband Bayern hat die Bilanz der bayerischen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften im Jahr 2020 veröffentlicht.

Lesezeit: 3 Minuten

In mehr als 35 Branchen sind die genossenschaftlichen Waren- und Dienstleistungsunternehmen in Bayern vertreten. „So heterogen diese Gruppe ist, so differenziert ist das Bild, was die Entwicklung im Corona-Jahr 2020 angeht“, sagte Jürgen Gros, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB). Besonders die Genossenschaften in den Bereichen Gastronomie, Tourismus, Transport und Kultur sowie Brauereien spürten die negativen Folgen des Lockdowns.

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Mit einem Umsatzplus von 2,3 % auf mehr als 1,23 Mrd. € blicken die 90 Raiffeisen-Warenmärkte auf ein gutes Jahr zurück. Das Ergebnis legte um 84,6 % von 11,8 Mio. € auf 21,7 Mio. € zu. Die befristete Senkung der Umsatzsteuer von 19 % auf 16 % trug wesentlich zur Umsatzsteigerung bei. Einige Kunden zogen Einkäufe vor – vor allem bei Düngern und Pflanzenschutzmitteln. Dieser Vorzieheffekt trübt jedoch die Aussichten auf das aktuelle Geschäftsjahr.

Mehr Energie aus Sonnenkraft, weniger aus Wind

Durch das sonnenreiche Jahr 2020 konnten die 102 Photovoltaik-Genossenschaften ihren Umsatz um 11,8 % von 27,2 Mio. € auf knapp 30,5 Mio. € steigern. Das Ergebnis legte um 30,9 % von 6,5 Mio. € auf knapp 8,5 Mio. € zu. Bedingt durch den Ausbau bestehender Wärmenetze und den leicht gestiegenen Wärmebedarf legten auch die 86 Nahwärmegenossenschaften beim Umsatz zu. Er stieg von 9,2 Mio. € auf 9,7 Mio. €. Der Ertrag kletterte um knapp 10 % von 881.000 € auf 970.000 €.

Bei den drei genossenschaftlichen Windkraftbetreibern sanken trotz des höheren Windaufkommens an Land (Deutschland plus 3,5 %) die Umsätze um 5,9 % von 2,5 Mio. € (2019) auf knapp 2,4 Mio. € – das Ergebnis ging um 53,1 % von 252.000 € auf 118.000 € zurück.

Die Umsätze der 21 Biogasgenossenschaften waren leicht rückläufig. Sie gingen um 0,8 % von 19,6 Mio. € im Jahr 2019 auf 19,4 Mio. € im vergangenen Jahr zurück. Allerdings stieg das Ergebnis bei leicht rückläufigen Strompreisen und leicht gestiegenem Wärmebedarf um 10,2 % von 1,8 Mio. € (2019) auf fast 2,0 Mio. €.

Ländliche Genossenschaften: Mehr Hackfleisch und mehr Bio

Die 247 ländlichen Genossenschaften verzeichneten einen Umsatzrückgang um 3,5 % von 1,34 Mrd. € auf 1,30 Mrd. €. Das Ergebnis legte von 20,6 Mio. € um 18,1 % auf 24,4 Mio. € zu. Bei den Vieh- und Fleischgenossenschaften hat sich zum einen der coronabedingte Schlachtstau negativ ausgewirkt. Die Einschränkungen im öffentlichen Leben und die Schließung gastronomischer Betriebe führten zum anderen dazu, dass viele Menschen wieder mehr zu Hause selbst kochten. Das hatte eine Veränderung der Nachfrage zu Folge.

Während in der Gastronomie vor allem Edelteile wie Filets gefragt sind, erlebte durch das Kochen zu Hause Hackfleisch eine gesteigerte Nachfrage. Insgesamt ist im Lebensmittelbereich eine Verschiebung hin zu mehr Bio zu beobachten – angeschoben durch den privaten Konsum.

Milch: Unterschiedliche Entwicklungen

Durch die Einschränkungen des öffentlichen Lebens ergab sich eine gemischte Lage bei den 114 Milchgenossenschaften. Der Milchauszahlungspreis lag mit 34,4 ct/kg unter dem Vorjahreswert von 35,1 ct/kg. Er liegt damit aber immer noch merklich über dem bundesdeutschen Milchauszahlungspreis in Höhe von 32,8 ct/kg. Die Umsätze blieben mit 3,20 Mrd. € stabil – im Jahr davor lag der Umsatz bei 3,19 Mrd. €. „Das Gesamtbild zeigt jedoch nicht die ganze Wahrheit. Die Rückgänge auf der einen Seite wurden von Zunahmen auf der anderen Seite abgefedert. Dies verdeckt jedoch die hohe Betroffenheit einiger Anbieter“, fasste Gros zusammen.

Im Bereich Milch wird die Differenzierung im Hinblick auf die Betroffenheit durch Corona besonders augenfällig. Molkereien, die ihre Waren vorwiegend im Lebensmitteleinzelhandel absetzen, konnten profitieren. Die Schließung von Hotels, touristischen Zentren, Betriebskantinen und Gastronomie wirkte sich dagegen negativ auf Molkereien aus, die vor allem Großverbraucher zu ihren Abnehmern zählen. Diese konnte ihre Produktion nicht einfach auf kleinere Gebinde umstellen.

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