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Getreide unter Druck, Ernte absichern oder warten?

Der Quartalsbericht des USDA sorgt mit größeren US-Weizenflächenschätzungen für Kursdruck an den Terminbörsen. Dort sah es zuletzt nach einer Trendwende zum Besseren aus.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach Tagen der Erholung setzte gestern der Abverkauf im Weizen wieder ein. Als Grund gab man den Quartalsbericht des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) an. Darin wurde, zur Überraschung, die US-Weizenfläche um einen Prozentpunkt auf 47,1 Mio. Acres erhöht. Das übertraf die Erwartungen des Handels. An der Euronext verlor der Sept-Kontrakt daraufhin 2,3 Prozent und schloss bei 350,25 €. In den USA fiel der Abverkauf noch stärker aus. Der Sept.-Kontrakt verlor gleich 46 US-Cent an Wert und fiel zurück auf 8,84 US-$/bu (309,84 €/t).

Die bärischen Signale für den Weizen zogen auch die Ölsaaten und damit den Raps mit nach unten, obwohl im neuen USDA-Bericht selbst eigentlich bullische Einschätzungen für Sojabohnen, Raps und Co. stecken: In seinem gestrigen Bericht reduzierte das USDA die US-Anbaufläche für Soja auf 88,325 Mio. Acres. Im März lag die Fläche noch bei 90,955 Mio. Acres. Die Analysten gingen im Schnitt von einer Fläche von 90,446 Mio. Acres aus. Und trotz der guten Zahlen schafften es die Ölsaaten nicht, sich weiter nach oben zu arbeiten. Letztlich sorgte der Ausverkauf von Weizen und Mais für den Rückschritt der Ölsaaten.

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Abwarten, absichern …

Abgesehen von den Frühdruschregionen läuft hierzulande die Gerstenernte verbreitet erst an. Erste aussagekräftige Ergebnisse lassen auf gute Qualitäten schließen. Bis Raps und Weizen folgen, dürfte es aber noch dauern. Zumindest im Norden werden, trotz der Trockenheit, gute Weizenerträge erwartet, regional dürften die Erträge aber recht unterschiedlich ausfallen.

Wer zuvor Teile seiner Raps- oder Getreideernte vorverkauft hat, hat aus derzeitiger Sicht nichts falsch gemacht und sich Preise auf oder nahe am Rekordniveau gesichert. Mit Blick auf die kommende Anbausaison und absehbar hohen Kosten für Dünger, Pflanzenschutz und Energie ist es sogar zwingend notwendig, die Erlösmöglichkeiten optimal auszuschöpfen. Vor dem Hintergrund der zuletzt rückläufigen Notierungen und vielen bärischen, also preisdrückenden Signale könnte es daher aus heutiger Sicht durchaus die richtige Entscheidung sein, den sprichwörtlichen „Sack“ zuzumachen.

Mit den jüngsten Rücksetzern bei den Raps und Getreidenotierungen stehen die Zeichen bei Erzeugern und auch bei vielen Erfassern allerdings erst einmal auf „Abwarten“. Bevor weitere Teile der erhofften Ernte „festgemacht“ werden, wollen viele den Erntestart abwarten, um Mengen und Qualitäten besser einschätzen zu können. Tatsächlich kann es für Sie teuer werden, wenn Sie Vorverträge nicht einhalten können. Deshalb der Rat, nur Teilmengen der aktuell absehbaren Erntemenge abzusichern.

… oder einlagern?

Nicht vorverkauftes Getreide oder Raps muss ex-Ernte vermarktet oder eingelagert werden. Beim Verkauf aus der Ernte sind Sie den Tagespreisen Ihres Abnehmers und dem vor Ort entstehenden Erntedruck dann quasi ausgeliefert. Bleibt die Einlagerung mit Blick auf die Vermarktung in einigen Monaten, wenn sich der Erntedruck verringert hat und beispielsweise Anschlusskäufe der Verarbeiter anstehen: Reicht das eigene Lager nur für Teilmengen Ihrer Ernte, sollten Sie den Lagerraum für die besseren Qualitäten nutzen. Trockenheit und sparsamer Düngereinsatz könnten für ein kleineres Angebot an Top-Qualitäten sorgen, das dann im Verlauf gefragter und besser bezahlt sein dürfte.

Haben Sie keine eigenen Lagermöglichkeiten, bietet sich die Fremdlagerung beim Erfasser an, um von späteren Preissteigerungen zumindest zum Teil profitieren zu können. Informieren Sie sich dabei aber unbedingt über die Lagergebühren und Kosten für Ein- und Auslagerung, die einige Erfasser in diesem Jahr deutlich angehoben haben.

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