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Getreide: Wird Qualität gerecht honoriert?

Die Notierungen für Brot- und Futtergetreide schwanken weiter. Neben dem Ukrainekrieg ist dies auch den Spekulationen über die Erntemengen und -qualitäten geschuldet.

Lesezeit: 3 Minuten

Was soll ich machen, zeitnah verkaufen oder noch abwarten? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen derzeit fast alle Getreideerzeugerinnen und -erzeuger.

Aus guten Gründen: Die Notierungen haben zwar seit Beginn der Ernte nachgegeben, liegen aber immer noch weit über dem Vorjahresniveau. Und niemand weiß, ob das so bleibt, falls wirklich umfangreiche Mengen aus der Ukraine von Russland auf dem Seeweg bis zum Weltmarkt durchgelassen werden.

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Optimisten spekulieren überdies darauf, dass die Erzeugerpreise wieder anziehen könnten, sobald im Herbst die Nacherfassung beginnt. Und Anbauer, die Spitzenqualitäten geerntet haben, wollen sich nicht jetzt schon die Chance darauf verbauen, daran teilzuhaben, wenn der Handel die Prämien für solchen Weizen, Roggen und Co. endlich deutlich aufbessert.

Also noch abwarten?

Dass viele Erfasser derzeit bei den Erzeugerpreisen auf der sprichwörtlichen Bremse stehen, sollte Landwirte in der Tat nicht verunsichern. Es ist vor allem folgenden Faktoren geschuldet:

  • Das Angebot übersteigt die Prognosen. Abgesehen von Trockenstandorten melden die meisten Regionen Deutschlands etwas bessere Getreideerträge als erwartet. Laut Erhebungen des Deutschen Bauernverbandes liegt die hiesige Erntemenge bei Winterweizen rund 1 % und bei Wintergerste ca. 3 % über der des Vorjahres.
  • Viele Erfasser und Verarbeiter sind nicht „am Markt“, weil sie sich mit Kontraktware eingedeckt haben und überdies immer noch sehr große Mengen ex Ernte von Landwirten verkauft werden. Einige nennen deshalb momentan regelrechte Abwehrgebote.

Viele Analysten glauben fest an Preisspielraum nach oben, sobald die erntebedingte Verkaufswelle vorbei ist. Die meisten von ihnen warnen allerdings auch davor, als Erzeugerin oder Erzeuger mit allzu großen Mengen darauf zu spekulieren. Denn der Krieg Russlands gegen die Ukraine macht selbst halbwegs seriöse Prognosen nahezu unmöglich. Die Preise können jederzeit ihre Richtung ändern.

Der Dreh- und Angelpunkt sind derzeit die Fragen: Wie viel Getreide erntet die Ukraine in diesem Jahr und wie viel davon sowie von den Lagerbeständen aus dem Vorjahr lässt Putin bzw. Russland auf dem Seeweg aus dem Land?

Momentan scheint der Schiffstransport aus der Ukraine in der Tat wieder möglich zu sein. Dass das so bleibt, muss sich aber noch zeigen. Kurz nachdem das entsprechende Abkommen unterzeichnet war, kündigte Moskau zudem „wegen fehlender Ersatzteile für westliche Traktoren und andere Maschinen“ an, eventuell selbst weniger Getreide zu exportieren als ursprünglich erwartet. Putin droht der Welt also nach wie vor mit Hunger.

Zu niedrige Qualitätsprämien

Falls er seine Drohung in die Tat umsetzt, werden die Getreidenotierungen steigen. Möglicherweise werden dann auch attraktive Prämien für Spitzenqualitäten gezahlt. Das gilt nicht nur für exportfähige Ware, sondern vor allem für hochwertiges Brotgetreide.

In Deutschland soll in diesem Jahr viel B-Weizen mit relativ niedrigen Proteinwerten gedroschen worden sein. Obwohl die Mühlen und Bäcker mittlerweile durchaus mit solchen Qualitäten klarkommen, müssen Anbauer dafür teils heftige Preisabschläge hinnehmen. Dafür müssten die Prämien für A- und E-Qualitäten aufgebessert werden, das unterblieb bislang aber.

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