Die Erzeugerpreise für Getreide sind im Vergleich zu 2007 um bis zu 45 % gefallen. Laut dem Pflanzenbaureferenten Matthias Kick vom Bayerischen Bauernverband sind größere Ernten und das Ende der Flächenstilllegung für den mengenbedingten Preisdruck verantwortlich. Neuerdings spiele jedoch auch die Bankenkrise eine größere Rolle. An den Warenterminbörsen würden Anleger ihr Geld aus dem Rohstoff Getreide abziehen. Hinzu komme die Angst vor einer weltweiten Rezession. Handel und Verarbeiter halten sich laut Kick beim Kauf zurück. "Das sorgt noch zusätzlich für sinkende Kurse für Getreide an den internationalen Warenterminbörsen." Die Angst der Anleger ist jedoch nach Ansicht des Experten unbegründet, denn die Lagerbestände seien nach wie vor weltweit gering. Besonders bei Mais sei die Versorgungslage angespannter denn je. Für die Landwirte erschweren allerdings der hohe Düngerpreis sowie die gestiegenen Energiekosten die Situation. Vor allem beim Agrardiesel seien deutsche Bauern deutlich benachteiligt. Als Tipp für Getreideerzeuger rät Kick, den Markt aufmerksam zu beobachten. Günstige Verkaufsgelegenheiten gelte es zu nutzen. "Unsere Marktaussichten sind zwar momentan angespannt und undurchsichtig, langfristig jedoch gut. In Zukunft werden wir uns noch weit häufiger als bisher auf stärker schwankende Preise einstellen müssen", so der BBV-Berater.
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