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topplus Spielraum nach oben

Getreidemarkt: Nachholbedarf bei den Erzeugerpreisen

Die festen Getreidepreise auf der Großhandelsstufe sind bei den Erzeugern noch nicht voll angekommen. Beobachter sehen aber auch dort noch Spielraum nach oben.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Börsen- und Großhandelsnotierungen für Brot- und Futtergetreide haben in den vergangenen Wochen überraschend deutlich angezogen. Der Weizen hat an die Pariser Matif z. B. die wichtige Marke von 200 €/t geknackt, und auch die Maiskurse sind gestiegen.

Allerdings ist davon auf der Erzeugerstufe aus Sicht vieler Landwirte noch nicht genug angekommen. Frei nach dem Motto: „Stell Dir vor, es ist Markt, aber keiner verkauft“, hält sich die Abgabebereitschaft denn auch in Grenzen. Und das dürfte wohl auch die richtige Entscheidung sein, wenn der jeweilige Handelspartner jetzt noch zu sehr mauert.

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2 % kleinere Ernte

Viele Erfasser und Verarbeiter wähnen sich in der laufenden Saison gut bis sehr gut versorgt, und es drohen in der Tat keine Versorgungslücken. Das Angebot ist allerdings auch nicht übermäßig groß. Das bestätigen die jüngsten Schätzungen des Deutschen Raiffeisenverbandes. Dieser beziffert die deutsche Getreideernte des Jahres 2020 auf insgesamt rund 43,3 Mio. t (minus 2,1 % gegenüber dem Vorjahr), davon ca. 22,1 Mio. t Weizen (-4 %), 10,8 Mio. t Gerste (-6 %), 4 Mio. t Mais (+10 %), 3,5 Mio. t Roggen (+8 %), 2 Mio. t Triticale (-7 %) und 712.000 t Hafer (+45 %).

Die Zuwächse bei Mais und Hafer fallen wohl kaum ins Gewicht, denn Deutschland muss nach wie vor im Ausland zukaufen, um den Bedarf zu decken. Einzig der viele Roggen bereitet nach Ansicht der meisten Beobachter in der Saison 2020/21 gewisse Probleme, was die zumeist stagnierenden Notierungen auch widerspiegeln. Dagegen werden die ausgeprägten Rückgänge bei Weizen und Gerste den Markt auch im weiteren Verlauf mitprägen.

Auf sehr günstige Zufuhren aus anderen EU-Ländern sollten die heimischen Mühlen, Mischfutterfirmen usw. nicht spekulieren. In der (neuen) EU-27 wurden, nach Angaben der Brüsseler Kommission, im Jahr 2020 insgesamt nur rund 123 Mio. t Weizen (inklusive Durum) geerntet. Das waren mehr als 11 % weniger als im Jahr zuvor.

Und die Gerstenernte der Gemeinschaft war mit rund 55 Mio. t auch nicht gerade übermäßig groß. Im Jahr 2019 bewegte sich die Menge auf ähnlichem Niveau.

Exporteure wittern Chancen

Wie eng die Versorgungslage des internationalen Getreidemarktes eigentlich wirklich ist, hat sich in den vergangenen Wochen immer wieder aufs Neue gezeigt. Beispielsweise dann, wenn entweder wichtige Importländer, wie Algerien, Ägypten usw., neue Ausschreibungen auf den Weg gebracht haben oder in Russlands Regierungskreisen laut über eine eventuelle Deckelung der ­Getreideexporte „nachgedacht“ wurde.

Die jüngste Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA), dass Chinas Maisimporte erneut fast sprunghaft in die Höhe schnellen sollen, hat den Notierungen ebenfalls Auftrieb gegeben.

Zugegeben, durchgehend anziehende Getreidepreise sind wohl auf der Erzeugerstufe nicht zu erwarten. Zu lange sollten Erfasser aber nicht mehr damit warten, Landwirte mit attraktiveren Preisen zu ködern.

Beobachter erwarten saisonale Nachfrageimpulse:

  • Die meisten Mühlen müssen allmählich damit beginnen, ihre Rohstoffvorräte zu ergänzen. Etliche Firmen sind offenbar schon dabei. „Für die ersten Monate des kommenden Jahres haben wir schon Einiges in den Büchern“, bestätigt ein westdeutscher Makler. Das gelte auch für Futtergetreide.

  • Auch der Exporthandel mischt den hiesigen Getreidemarkt stärker auf. Die Verladungen in den Seehäfen Hamburg und Rostock laufen schon relativ stetig. Analysten glauben aber, dass die Ausfuhren noch mehr Fahrt aufnehmen werden. Das dürfe das Geschäft im Binnenland mit anregen, heißt es.

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