Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Einschätzung

Getreidemarkt: Steigen die Preise noch weiter?

Abgesehen von kurzfristigen Ausschlägen nach unten tendieren die Getreidenotierungen immer noch vergleichsweise fest. Dass das weiterhin so bleibt, ist allerdings nicht sicher.

Lesezeit: 3 Minuten

Es ist fast schon ein Luxusproblem: Viele Landwirte haben noch einen Teil der Getreideernte dieses Jahres im Lager, einige sogar den Großteil. Und die feste Preisentwicklung der ­vergangenen Wochen spricht für er­heblich attraktivere Lagerrenditen als in anderen Jahren.

Allerdings haben etliche Erzeuger gerade wegen der deutlich gestiegenen Preise jetzt Angst, den sprichwörtlichen Sack zu früh zuzu­machen und sich die Chance auf noch bessere Erlöse zu verbauen. Was soll man tun?

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Der Optimismus überwiegt

Die meisten Analysten raten davon ab, mit sehr großen Mengen und vollem finanziellen Risiko auf weitere Preissteigerungen zu spekulieren. „Ich will nicht ausschließen, dass der Brotweizen sogar die Marke von 300 €/t knackt, aber für sehr wahrscheinlich halte ich das vorerst nicht“, sagt ein Marktkenner.

Er rät, jetzt bei attraktiven Geboten die Gunst der Stunde für Verkäufe weiterer Teilmengen zu nutzen. Das verbessert die Liquidität – Pachten und oft teure Betriebsmittel müssen schließlich bezahlt werden. Außerdem ist es ein beruhigendes Gefühl, sich nicht ununterbrochen Sorgen wegen schwieriger Vermarktungsentscheidungen zu machen.

Falls Ihr Handelspartner Sie allerdings mit zu niedrigen Offerten düpiert, sollten Sie Ruhe bewahren. Selbst Skeptiker rechnen derzeit nicht mit einer nachhaltigen Wende zum Schlechteren an den Märkten für Brot- und Futtergetreide. Und Optimisten erwarten sogar steigende Kurse.

Dafür sprechen auch die Zahlen des US-Agrarministeriums USDA zum internationalen Getreidemarkt, vor allem die Weizen- und Maisprognosen:

Die weltweite Weizenernte soll laut USDA in der laufenden Saison nur noch bei knapp 776 Mio. t liegen. Das wären 4,4 Mio. t weniger als bisher angenommen und läge nur wenig über dem Niveau von 2020/21. Da der Verbrauch deutlich über der Ernte liegt, gehen die Vorräte spürbar zurück, und zwar bis Mitte 2022 auf gut 277 Mio. t – in der vorherigen Prognose war das USDA noch von 283 Mio. t ausgegangen.

Das Maisangebot soll etwas größer ausfallen als bisher angenommen. Gleiches gilt für die Vorräte am Saisonende. Allerdings sind die Pluskorrekturen nur marginal. Und wenn der Lagerbestand rechnerisch nur reicht, um 25 % des Jahresbedarfs zu gewährleisten, kann von einem Überangebot keine Rede sein. Einen sehr großen Teil dieser Mengen bunkert (wie beim Weizen) ohnehin China für die Eigenversorgung.

Der Export brummt weiter

Hiesige Exporteure verfolgen übrigens nicht nur die Ernte- und Verbrauchszahlen des USDA mit großem Interesse, sondern auch die Export- und Importprognosen. Das gilt besonders für den Außenhandel mit Gerste und Weizen. Dieser ist in diesem Wirtschaftsjahr ­früher und vor allem stärker in Gang gekommen – auch deutsche Händler mischen dabei kräftig mit. Das dürfte auch so bleiben und die Preise bei uns weiterhin festigen.

Laut USDA haben viele traditionelle Handelspartner der EU in Nordafrika, dem Mittleren Osten und in anderen Regionen auch 2021/22 einen durchaus großen Importbedarf, um die Versorgung zu sichern. Selbst China hat schon Getreide aus der EU geordert. Zudem dürfte die Konkurrenz aus Russland zumindest bei Weizen weniger aus­geprägt sein als in der vergangenen ­Saison.

Das USDA beziffert die russischen Weizenexporte auf 35 Mio. t, also 3,5 Mio. t weniger als 2020/21. Die EU wird hingegen mit 35,5 Mio. t fast 6 Mio. t mehr ausführen als in der Vorsaison, meinen die US-Beobachter. Das dürfte die Preise weiterhin stützen.

Mehr zu dem Thema

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.