So wie die Discounter an Absatz hinzugewinnen, verlieren die Einkaufstätten außerhalb des LEH. Vielleicht sind die derzeit zu beobachtenden Veränderungen Ausdruck einer besonderen Sparsamkeit
Nach zwei Monaten mit relativ geringen Kartoffeleinkäufen der privaten Haushalte in Deutschland lebte das Geschäft im September spürbar auf. Es wurden 7 % mehr Kartoffeln eingekauft als im September 2021.
Der Zuwachs hat wohl zwei Gründe. Zum einen startete der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zeitig mit Sonderaktionen für Kartoffeln in größeren Gebinden, die wie immer Ende September und Anfang Oktober der kurzfristigen Bevorratung der Konsumenten mit frischer Feldware dienen sollen, bevor es dann ab November nur noch Lagerkartoffeln zum Abpacken gibt.
Kartoffelverkauf bei den Discountern lief gut
Die Aktionen wurden im September gut angenommen und liefen auch im Oktober erfolgreich. Der September 2022 war zusätzlich davon gekennzeichnet, dass schon in der ersten Monatshälfte mehr gekauft wurde – vor allem in Discountern, wo die größeren Gebinde im September nicht unbedingt überall der Standard sind.
Früher gingen die Bevorratungsaktionen in den Vollsortimentern teilweise zu Lasten des Absatzes im Discount. In diesem Jahr dagegen waren die Kartoffeleinkäufe im Discount 13,3 % höher als im Vorjahresmonat, was eine überdurchschnittliche Zunahme bedeutet.
Neues Einkaufsverhalten der Bürger?
So wie die Discounter an Absatz hinzugewinnen, verlieren die Einkaufstätten außerhalb des LEH. Von Januar bis September 2022 ist deren Anteil an allen Kartoffeleinkäufen nur noch bei 13 % gewesen, 2 Prozentpunkte weniger als zuvor. Sie verloren gegenüber dem September 2021 gut 15 %. Die Verbraucher begaben sich vor allem seltener auf die Höfe der Erzeuger.
Vielleicht sind die derzeit zu beobachtenden Veränderungen Ausdruck einer besonderen Sparsamkeit vor dem Hintergrund großer Kostenbelastungen vieler Haushalte. In dieses Bild würde auch passen, dass man sich seltener Biokartoffeln kauft. Die wurden zwar im September etwas umfangreicher als im August nachgefragt, gegenüber September 2021 blieben die Einkäufe aber um 7 % zurück.
Der Absatzanteil sank von über 7 % auf 6 %. Eine Verschiebung der Einkaufsmengen in diese Richtung ist allerdings in anderen Jahren auch zu beobachten gewesen, weil Biokartoffeln weniger in Großgebinden beworben werden, aber nicht so deutlich wie zuletzt.
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Nach zwei Monaten mit relativ geringen Kartoffeleinkäufen der privaten Haushalte in Deutschland lebte das Geschäft im September spürbar auf. Es wurden 7 % mehr Kartoffeln eingekauft als im September 2021.
Der Zuwachs hat wohl zwei Gründe. Zum einen startete der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zeitig mit Sonderaktionen für Kartoffeln in größeren Gebinden, die wie immer Ende September und Anfang Oktober der kurzfristigen Bevorratung der Konsumenten mit frischer Feldware dienen sollen, bevor es dann ab November nur noch Lagerkartoffeln zum Abpacken gibt.
Kartoffelverkauf bei den Discountern lief gut
Die Aktionen wurden im September gut angenommen und liefen auch im Oktober erfolgreich. Der September 2022 war zusätzlich davon gekennzeichnet, dass schon in der ersten Monatshälfte mehr gekauft wurde – vor allem in Discountern, wo die größeren Gebinde im September nicht unbedingt überall der Standard sind.
Früher gingen die Bevorratungsaktionen in den Vollsortimentern teilweise zu Lasten des Absatzes im Discount. In diesem Jahr dagegen waren die Kartoffeleinkäufe im Discount 13,3 % höher als im Vorjahresmonat, was eine überdurchschnittliche Zunahme bedeutet.
Neues Einkaufsverhalten der Bürger?
So wie die Discounter an Absatz hinzugewinnen, verlieren die Einkaufstätten außerhalb des LEH. Von Januar bis September 2022 ist deren Anteil an allen Kartoffeleinkäufen nur noch bei 13 % gewesen, 2 Prozentpunkte weniger als zuvor. Sie verloren gegenüber dem September 2021 gut 15 %. Die Verbraucher begaben sich vor allem seltener auf die Höfe der Erzeuger.
Vielleicht sind die derzeit zu beobachtenden Veränderungen Ausdruck einer besonderen Sparsamkeit vor dem Hintergrund großer Kostenbelastungen vieler Haushalte. In dieses Bild würde auch passen, dass man sich seltener Biokartoffeln kauft. Die wurden zwar im September etwas umfangreicher als im August nachgefragt, gegenüber September 2021 blieben die Einkäufe aber um 7 % zurück.
Der Absatzanteil sank von über 7 % auf 6 %. Eine Verschiebung der Einkaufsmengen in diese Richtung ist allerdings in anderen Jahren auch zu beobachten gewesen, weil Biokartoffeln weniger in Großgebinden beworben werden, aber nicht so deutlich wie zuletzt.