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Haben die Getreidepreise den Zenit überschritten?

Die Kurse für Weizen, Gerste und Co. sind immer noch hoch, sie bekamen zuletzt aber auch Gegenwind. War es das für 2021/22 oder lohnt es sich, weiter mit Verkäufen zu warten?

Lesezeit: 3 Minuten

Eigentlich wollte ich meinen restlichen Lagerweizen ja erst Anfang 2022 verkaufen, aber jetzt bin ich nicht mehr sicher, dass das richtig ist“, sagt ein niedersächsischer Ackerbauer. Auch etliche seiner Berufskollegen aus anderen Regionen, die noch unverkauftes Getreide der Ernte 2021 haben, hadern mit ihrem Vermarktungstiming. Sie haben ebenfalls fest damit gerechnet, dass die Preise stetig steigen, und bis Ende November sah es auch danach aus.

Doch dann drehte sich der Wind. „Statt Schlusskursen von fast 310 €/t notiert die Matif jetzt 280 bis 287 €/t für vorderen Weizen, deshalb haben die Erfasser auch ihre Erzeugerpreise gesenkt,“ berichtet ein Analyst. Wie soll man darauf reagieren?

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Haken Sie die Saison nicht ab!

Normalerweise führen überraschende Preisausschläge nach unten dazu, dass das Angebot steigt. Und einige Händler berichten in der Tat von einer zunehmenden Verkaufsbereitschaft der Erzeuger. „Das gilt vor allem für Betriebsleiter und -leiterinnen, die den Großteil ihrer letzten Ernte bunkern“, sagt ein Makler. Insgesamt halte sich das Angebot aber in Grenzen, für Panikverkäufe gebe es ohnehin keine Gründe.

In der Tat sollten Landwirte die zeitweilige Schwäche der Getreidenotierungen nicht überbewerten. Sie ist eher Meinungen und Gerüchten geschuldet als harten Fakten. Vor allem Folgendes hat die Märkte verunsichert:

  • Pessimisten machen sich wegen der ausufernden Coronafälle Sorgen um die Weltwirtschaft und die Absatzlage an den Rohstoffmärkten, auch denen für landwirtschaftliche Rohstoffe.



  • Die aktuellen Reibereien zwischen Russland und der Nato irritieren den einen oder anderen Marktbeteiligten. Gleiches gilt für das gespannte Verhältnis westlicher Länder zu China.



  • Zuletzt kam das Gerücht auf, Russland wolle erheblich mehr Getreide exportieren als bisher angenommen. Bei Weizen sei z. B. eine um rund 50 % höhere Exportquote geplant.



  • Börsianer glauben, eine große Getreideernte auf der Südhalbkugel könnte zu weiteren Kursverlusten führen.

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Falls der weltweite Getreidehandel wirklich ins Stocken gerät, russische und Exporteure aus anderen Ländern mehr Druck machen, könnten die Getreidepreise in der Tat vorerst den Zenit erreicht haben. Von einer nachhaltigen Wende zum Schlechteren kann allerdings keine Rede sein.

Die Nachfrage bleibt stetig

Lassen Sie sich auch nicht verunsichern, wenn es momentan heißt, auf der Großhandelsstufe laufe das Geschäft derzeit relativ zäh. Es trifft zwar zu, dass aktuell nur die Futtermischer ihre Getreidevorräte stetig ergänzen. Dass die Mühlen wieder Anschlusskäufe tätigen, ist aber auch nur eine Frage der Zeit. Einige Makler berichten bereits von zunehmenden Anfragen nach Lieferungen ab Mitte/Ende Januar 2022. Und Optimisten rechnen im weiteren Verlauf auch wieder mit vermehrten Anfragen der Drittlandexporteure, die sich momentan vor allem auf die Erfüllung bestehender Kontrakte konzentrieren.

Die EU prognostiziert den Weizenexport der Gemeinschaft in der laufenden Saison auf knapp 33 Mio. t. Das wären fast 4,6 Mio. t mehr als 2020/21. Die EU-Vorräte steigen deshalb „nur“ um 19 %. Der Gerstenexport dürfte mit 9,5 Mio. t unter der Menge der vorherigen Saison liegen. Allerdings war auch die Ernte kleiner. Und Fakt ist ohnehin: Jede Tonne exportiertes Getreide festigt die Preise.

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