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topplus Weizen, Raps, Mais

Haben die Getreidepreise noch Luft nach oben?

Falls Russland das Abkommen über den ukrainische Agrarexport auf dem Seeweg nicht verlängert, bekommen die Getreide- und Rapskurse Auftrieb. Einige Marktbeteilige spekulieren darauf.

Lesezeit: 3 Minuten

In der zweiten Novemberhälfte kommt es am Getreide- und Ölsaatenmarkt zu einer Nagelprobe. Dann endet das im Juli 2022 vorerst für vier Monate vereinbarte Abkommen über den „humanitären Korridor“, der es der Ukraine ermöglicht, Agrarerzeugnisse (vor allem Getreide und Ölsaaten) auf dem Seeweg zu exportieren.

Etliche Mio. t sollen das Land inzwischen auf diesem Weg verlassen haben, Skeptiker bezweifeln aber, dass dieser Absatzweg weiterhin offen bleibt. Moskau sei schließlich jedes Mittel recht, um die Ukraine in die Knie zu zwingen, heißt es. Außerdem habe Putin ja schon längst angedeutet, die Vereinbarung infrage zu stellen, denn „die eigentlich für arme Länder bestimmten Grundnahrungsmittel würden zum großen Teil in der Türkei und der EU landen“.

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Preise würden kräftig steigen

In der Tat wurden erhebliche Mengen aus der Ukraine in die EU geliefert. Dabei handelte es sich um Weizen und vor allem um Mais. Dass Moskaus Kritik am Abkommen trotzdem nur ein weiterer Versuch ist, mit Hunger Politik zu machen, steht außer Frage.

Klar ist aber auch: Je weniger die Ukraine exportieren kann, desto stärker entbrennt der Wettbewerb um frei verfügbare Ware – auch in der EU. „Zeitweilig könnte das zu stark anziehenden Preisen führen“, sagt ein norddeutscher Großhändler. Sollten Landwirte darauf setzen?

Auf diese Frage bekommt man derzeit oft nur vage Antworten. Die meisten Experten raten aber dringend davon ab, mit zu großen Mengen auf eine Hausse zu spekulieren. Denn Rezessionsängste und die hohe Inflation setzen auch die Märkte für Agrarerzeugnisse unter Druck. Schlagen Sie also nicht jedes Gebot kategorisch aus!

Mittlerweile haben die Händler und Verarbeiter das ex Ernte gelieferte Getreide „abgearbeitet“, es also entweder verbraucht bzw. durchgehandelt oder aufbereitet und eingelagert. Die Nacherfassung läuft bereits:

  • Die Mühlen sind offiziell „nicht am Markt“. Makler und Großhändler berichten jedoch über vermehrte Anfragen nach den aktuellen Konditionen für Weizen- oder Roggenlieferungen von jetzt bis Angang des Jahres 2023.
  • Das Futtergetreidegeschäft hat ebenfalls neue Impulse erhalten. Offenbar machen sich Futtermischer Sorgen um die Versorgung mit Weizen, Mais und Co. und um die Kosten dafür. Deshalb füllen sie ihre Rohstoffläger auf – sei es auch nur „auf dem Papier“.

Nacherfassung läuft

Die Nachfrage im Einzugsbereich der Export-Seehäfen Hamburg und Rostock ist zuletzt noch lebhafter geworden. Gefragt sind Futtergerste mit 62 bis 63 kg/hl und Brotweizen mit Fallzahlen ab 230 und Proteinwerten von 11 % aufwärts. Letzteres ist den nie­drigen Eiweißgehalten der Weizenernte 2022 geschuldet. Zudem ist es Wasser auf die Mühlen derjenigen, die die sonst geforderten „13 % Prot.“ für Exportweizen als völlig überzogen bezeichnen.

Übrigens kommt nicht nur der exportorientierte Großhandel mit 11 % Protein beim Weizen klar, auch die heimischen Mühlen können durchaus mit solchen Qualitäten arbeiten. Und angesichts der verschärften Düngevorschriften werden relativ niedrige Eiweißwerte wohl eher die Regel als die Ausnahme, glauben viele Ackerbauexperten. Warum werden Weizenpartien mit weniger als 12 % Eiweiß vom Handel und den Mühlen trotzdem immer noch preislich kategorisch abgestraft? In diesem Punkt gibt es Handlungsbedarf!

Qualitätsprämien aufbessern!

Die Prämien für überdurchschnittliche Weizenqualitäten gehören ebenfalls auf den Prüfstand, sie sind allerdings schon etwas gestiegen:

  • A-Weizen erzielt jetzt je nach Standort 12,50 bis 17,50 €/t mehr als „normaler“ B-Weizen, und vereinzelt wird sogar noch mehr bewilligt.
  • E-Weizen liegt preislich 25 bis mehr als 40 €/t über den Standardqualitäten. Es sollen aber auch schon + 50 €/t geboten worden sein.

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