Die EU-Kommission hat die Versorgungslage bei den Ölsaaten in der EU-27 geschätzt. Die Rapsernte wird auf 15,78 Mio. t (Vorjahr 15,35 Mio. t) veranschlagt. Der Verbrauch soll im Laufe des Wirtschaftsjahres 2020/21 auf 20,14 Mio. t (Vorjahr 22,14 Mio. t) zurückgenommen werden. Die Einfuhren aus Drittländern werden auf rd. 5 Mio. t (Vorjahr 6,24 Mio. t) prognostiziert.
Im 5-Jahresvergleich wurden die größten Ernteeinbußen in Frankreich (-34,7 %), Deutschland (-15,8 %), Rumänien (-50 %) und Ungarn (-14 %) festgestellt. Polen hat dagegen um 9 % zugelegt. Auch die baltischen Staaten konnten bei kleinem Volumen Zuwächse erzielen. Neben Ertragsminderungen ist insbesondere die Reduzierung der Anbauflächen maßgeblich für den Produktionsrückgang. Fazit: Die EU-Versorgung mit Rapsöl und Rapsschrot fällt gegenüber früheren Jahren weiter zurück.
An der Pariser Börse sind die Rapspreise mit einigen Auf- und Abbewegungen seit Erntebeginn von rd. 370 auf aktuelle 385 €/t gestiegen. Angesichts der knappen Versorgungslage hätten die Notierungen weit höher ausfallen müssen. Aber für Rapsöl und Rapsschrot gibt es harte Konkurrenz. Für das Rapsöl kommen Palm- und Sojaöl als Ersatz in Frage und für Rapsschrot in 1. Linie das Sojaschrot. Zwar sind die Preise für pflanzliche Öle in den letzten Monaten gestiegen, werden aber stark ausgebremst durch sehr schwache Rohölkurse und den erhöhten Eurokurs. Im Hintergrund wirkt sich die Coronavirus-bedingt erheblich zurückgegangene Nachfrage nach (Bio-)Kraftstoffen aus.
Diese Zusammenhänge bestimmt auch grundlegend die aus heutiger Sicht wenig günstigen Erwartungen auf größere Preiszuwächse in den kommenden Monaten. Die angelaufene US-Sojaernte wird zwar etwas geringer eingeschätzt als noch vor einigen Monaten, liegt aber mit 116 Mio. t weit über Vorjahr mit 96 Mio. t. Zum erheblichen Bremsfaktor könnte die brasilianische Sojaernte mit einer prognostizierten Rekordernte von 133 Mio. t werden. Aber es besteht die Gefahr einer Trockenphase durch das Wetterphänomen „La Niña“. Die Aussaat in Südamerika beginnt im Okt 2020 und die Ernte im Febr. 2021. In der Zwischenzeit kann noch viel passieren.
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Die EU-Kommission hat die Versorgungslage bei den Ölsaaten in der EU-27 geschätzt. Die Rapsernte wird auf 15,78 Mio. t (Vorjahr 15,35 Mio. t) veranschlagt. Der Verbrauch soll im Laufe des Wirtschaftsjahres 2020/21 auf 20,14 Mio. t (Vorjahr 22,14 Mio. t) zurückgenommen werden. Die Einfuhren aus Drittländern werden auf rd. 5 Mio. t (Vorjahr 6,24 Mio. t) prognostiziert.
Im 5-Jahresvergleich wurden die größten Ernteeinbußen in Frankreich (-34,7 %), Deutschland (-15,8 %), Rumänien (-50 %) und Ungarn (-14 %) festgestellt. Polen hat dagegen um 9 % zugelegt. Auch die baltischen Staaten konnten bei kleinem Volumen Zuwächse erzielen. Neben Ertragsminderungen ist insbesondere die Reduzierung der Anbauflächen maßgeblich für den Produktionsrückgang. Fazit: Die EU-Versorgung mit Rapsöl und Rapsschrot fällt gegenüber früheren Jahren weiter zurück.
An der Pariser Börse sind die Rapspreise mit einigen Auf- und Abbewegungen seit Erntebeginn von rd. 370 auf aktuelle 385 €/t gestiegen. Angesichts der knappen Versorgungslage hätten die Notierungen weit höher ausfallen müssen. Aber für Rapsöl und Rapsschrot gibt es harte Konkurrenz. Für das Rapsöl kommen Palm- und Sojaöl als Ersatz in Frage und für Rapsschrot in 1. Linie das Sojaschrot. Zwar sind die Preise für pflanzliche Öle in den letzten Monaten gestiegen, werden aber stark ausgebremst durch sehr schwache Rohölkurse und den erhöhten Eurokurs. Im Hintergrund wirkt sich die Coronavirus-bedingt erheblich zurückgegangene Nachfrage nach (Bio-)Kraftstoffen aus.
Diese Zusammenhänge bestimmt auch grundlegend die aus heutiger Sicht wenig günstigen Erwartungen auf größere Preiszuwächse in den kommenden Monaten. Die angelaufene US-Sojaernte wird zwar etwas geringer eingeschätzt als noch vor einigen Monaten, liegt aber mit 116 Mio. t weit über Vorjahr mit 96 Mio. t. Zum erheblichen Bremsfaktor könnte die brasilianische Sojaernte mit einer prognostizierten Rekordernte von 133 Mio. t werden. Aber es besteht die Gefahr einer Trockenphase durch das Wetterphänomen „La Niña“. Die Aussaat in Südamerika beginnt im Okt 2020 und die Ernte im Febr. 2021. In der Zwischenzeit kann noch viel passieren.