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Geschäftsbericht

HaGe stärkt operative Kennzahlen trotz schwierigem Umfeld

Die HaGe Kiel gehört mit annähernd 2,1 Mrd. € Umsatz im Jahr 2019 zu den großen Landhandelskonzernen in Deutschland. Sie beschäftigt rund 1.400 Mitarbeiter. Hier der aktuell Geschäftsbericht.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Hauptgenossenschaft Nord AG (HaGe), Kiel zeigt für das Jahr 2019 ein stabiles Umsatzniveau unter erneut schwierigen Rahmenbedingungen. Die operative Ertragskraft konnte, im Vergleich zum Vorjahr, deutlich gesteigert werden.

Mit strategischen Investitionen, dem Fokus auf den Kosten und der Hebung weiterer Konzernsynergieeffekte wird die zukunftsorientierte Ausrichtung der HaGe unterstrichen.

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Mit einem operativen Vorsteuerergebnis (EBT) von 10,3 Mio.€ sowie einem EBITDA in Höhe von 37,5 Mio.€ liegt das operative Konzernergebnis deutlich über dem Vorjahr. Aufgrund der erneut lokalen Dürre 2019 und den Nachwirkungen der kleinen Ernte aus 2018 sowie einer geringeren Intensität des Betriebsmittelgeschäftes, konnte die Ertragserwartung jedoch nicht vollständig erfüllt werden.

Bußgeldverfahren abgeschlossen - Eigenkapital gestärkt

Das negative Gesamtkonzernergebnis basiert auf dem einmaligen periodenfremden Sondereffekt, der Bußgeldzahlung der Großhandelstochter BSL Betriebsmittel Service Logistik GmbH & Co. KG (BSL) nach der Settlementvereinbarung im Kartellverfahren im Pflanzenschutzmittel-Großhandel, in Höhe von 29,3 Mio.€.

Mit der großen Unterstützung der Aktionäre wurde Ende des Jahres 2019 eine Kapitalerhöhung erfolgreich angestoßen. Die beiden Großaktionäre, DLG und Lantmännen, haben ihre Anteile an der Kapitalerhöhung in vollem Umfang gezeichnet. Mit diesem Schritt würden laut der Geschäftsführung, trotz der Belastungen durch die Bußgeldzahlung, die Investitionsfähigkeit und somit die Wachstumschancen des HaGe Konzerns gewahrt.

Damit setze sich die positive Entwicklung einer starken Eigenkapitalausstattung (324 Mio.€) fort, das entspricht einer Steigerung von 3,18 %, heißt es im Bericht weiter.

Futter- und Saatgutgeschäft

Sowohl das Mischfutter-, als auch das Komponentengeschäft konnten sich 2019, in einem schwierigen Marktumfeld, behaupten und überplanmäßige Erträge erzielen, so das Unternehmen. Mit einem starken Eigenmarkenportfolio, Exklusivvertriebsmodellen und der voranschreitenden Etablierung der Elektronenbehandlung sei das Saatgutgeschäft im HaGe Konzern gut aufgestellt.

Trotz gestiegener Nachbauquote und schwankenden Qualitäten habe man die Umsatz- und Ertragsziele konzernweit erreichen können. Umschlagsmenge und Rohertrag musste die Getreidesparte einbüßen, die mit den Nachwirkungen der kleinen 2018er Ernte und einer erneuten regionalen Dürre in 2019 konfrontiert war. Ausgenommen von dieser Entwicklung sei allerdings das Rapsgeschäft, welches sich im vergangenen Jahr sehr zufriedenstellend entwickelt hat.

Synergien heben und strategisch investieren

Die Einweihung vier neuer Silotöpfe mit einer zusätzlichen Lagerkapazität von 35.000 t und einem Gesamtinvestitionsvolumen von 6 Mio. € stellen die strategisch wichtige Investition in diezukünftige Wirtschaftlichkeit des Getreideumschlages im Rostocker Hafen dar. „Größer werdende Schiffseinheiten und kürzere Beladezeitfenster stellen steigende Anforderungen an die Flexibilität der Warenströme, die wir mit dieser Lagerkapazitätserhöhung erreicht haben“, betont Henrik Madsen, Vorstandsvorsitzender der HaGe.

Die Synergien in einem internationalen Konzernverbund heben zu können, ist seiner Meinung nach ein wichtiger Hebel bei der Erreichung der strategischen Konzernziele. Mit der Gründung eines 50/50 Joint Ventures, gemeinsam mit der Schwestergesellschaft team AG, im Transportlogistikbereich, soll das Wachstum im Speditionsgeschäft, vor allem mit Kunden außerhalb des Konzerns, vorangetrieben werden.

Strukturelle Veränderungen wurden 2019 für das HaGe Kerngebiet im Norden Deutschlands eingeleitet. Die zwei bestehenden Regionen verschmolzen zum 1.3.2020 zu einer HaGe Gesamtregion Nord. Bereits einen Monat später wurden außerdem die verbleibenden Geschäftsanteile des Raiffeisen Agrodienstes LEV Grevesmühlen GmbH & Co. (RAD) erworben und das Geschäftin die neue HaGe Gesamtregion integriert.

Agribusiness der Zukunft braucht Innovationen

Die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen werden sich in den kommenden Jahren eher negativ als positiv auf das klassische Agrarhandelsgeschäft auswirken, glaubt die Geschäftsführung. Innovative Produkte, besonders im Betriebsmittelbereich, würden in den nächsten Jahren in den Weg auf den deutschen Agrarmarkt finden.

Eine besondere Herausforderung für den klassischen Agrarhandel stelle außerdem die größer werdende Anzahl an Bio-Umstellerbetrieben dar, die einerseits für den Agrarhandel wegfallenden Umsatz bedeuteten, auf der anderen Seite aber Bedarf an Bio-Betriebsmitteln und Vermarktungswegen haben, deren Anbieter zurzeit nicht auf die wachsende Zahl der Bio-Betriebe eingestellt sind.

Der HaGe Konzern habe mit seiner Beteiligung an der Handelsgesellschaft für Naturprodukte mbH Gut Rosenkrantz und der dazugehörigen Bio-Futter Gesellschaft schon vor Jahren das Potential des Bio-Marktes erkannt und sich wertvolles Knowhow auf diesem Gebiet für den Konzern gesichert.

Kein Shutdown im Agrarhandel

Während viele Branchen unter der Krisensituation und dem Shutdown ächzen, hat das Agribusiness kaum Auswirkungen zu spüren bekommen. Der HaGe Konzern verzeichnet einen sehr guten Geschäftsverlauf des 1. Quartals 2020. „Es ist nicht so, dass es keine Herausforderungen gab und gibt, auch wir mussten uns auf gestiegene Hygieneanforderungen, Home Office Arbeit und logistische Engpässe durch einhohes Bestellvolumen im März und April einstellen. Nur durch den engagierten Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auch unter den veränderten Rahmenbedingungen, konnten wir mit dem Geschäft in diesen Wochen einen erfolgreichen Grundstein für den weiteren Jahresverlauf 2020 legen“, so Henrik Madsen.

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